Ratingen Eiszeit im Angerbad

Ratingen · Herbstwetter im Juli: über 60 Prozent weniger Besucher im Freibad Mitte als im Juli des Vorjahres. Dennoch ist kein Grund zur Sorge: Mitarbeiter nutzen die Zeit für Wartungs- und Säuberungsarbeiten.

 Die Schwimmmeister im Angerbad blicken derzeit auf leere Becken. Nun haben sie viel Zeit für Reparaturen, Wartungsarbeiten und für die Auszubildenden.

Die Schwimmmeister im Angerbad blicken derzeit auf leere Becken. Nun haben sie viel Zeit für Reparaturen, Wartungsarbeiten und für die Auszubildenden.

Foto: Blazy, Achim

14 Grad Außentemperatur, leichter Regen. Leere Liegewiesen, leere Kinderbecken, ein paar Hartgesottene im Sportbecken. Besonders das Angerbad bekommt das seit Wochen wechselhafte Wetter deutlich zu spüren: An den Kassen wurden bislang über 60 Prozent weniger Besucher gezählt als im Juli der Vorjahres.

Nichtsdestotrotz zeigt sich Schwimmmeister Sebastian Mende (30) gelassen: "Jetzt haben wir Zeit, Aufgaben zu erledigen, die sonst liegen geblieben wären. Denn wenn viele Besucher da sind, hat die Beckenaufsicht Vorrang."

Zu den kleinen und großen Aufgaben, welchen sich das Team des Angerbades nun widmen konnte, gehören Hecken schneiden, Chemikalien-Bestände auffüllen oder auch die Planung des diesjährigen Sommerfests. "Manche Dinge kann man sogar besser machen, wenn weniger Besucher da sind", sagt Mende. Dazu gehören die Säuberung und Instandhaltung des Parkplatzes, "was ohne Autos einfach besser geht", oder das gezielte Training der Auszubildenden.

Mehr Zeit für die Azubis

Man habe jetzt mehr Zeit für die Auszubildenden, um sie in Ruhe auf die Prüfung vorzubereiten, sagte Mende. In der vergangenen Woche nutzten die Mitarbeiter das schlechte Wetter und haben das Dach mit der Solaranlage gründlich gereinigt. Diese trägt zum Aufheizen des Wassers bei: Das hat trotz der Außentemperturen 26,4 Grad Celsius. So müssen die erwachsenen "Stammschwimmer", die den niedrigen Temperaturen zum Trotz erscheinen, nicht frieren. Nur Kinder und Jugendliche, welche doch seit vier Tagen Ferien haben, sieht man noch nicht. "Das Planschbecken bleibt an Tagen wie heute garantiert leer", sagt Mende.

Auch Cornelia Karthaus, Abteilungsleiterin der Ratinger Bäder, ist nicht erfreut. Gerade das Freibad, im Gegensatz zum Allwetterbad in Lintorf, lebe ja von schönem Wetter, so Karthaus. Dennoch ist sie nicht besorgt über die Entwicklung: "Zwei Wochen richtiges Sommerwetter und der flaue Juli ist ausgeglichen."

Kurioserweise verdoppelte sich im vergangenen Monat die Anzahl der Saunabesuche im Allwetterbad in Lintorf. Ende des Monats werde die Saunalandschaft für zwei Wochen geschlossen werden: Die jährliche Grundreinigung steht an.

Bis zu den nächsten Sonnentagen nutzen die Ratinger Schwimmmeister die leeren Bahnen, um selbst schwimmen zu gehen. So halten sie sich fit für den Ernstfall und auch für das Rettungsschwimmabzeichen, das alle zwei Jahre neu abgelegt werden muss.

(RP)
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