Heiligenhaus Einsteiger sind startklar

Düsseldorf · Angehende Fachleute der Baubeschlagsindustrie trafen sich in Heiligenhaus zu einem ungewöhnlichen Projekt. Unmittelbar vor ihren Abschlussprüfungen bauten sie unter anderem Seifenkisten – für den guten Zweck.

Seifenkisten bauen und Kindermöbel anfertigen – das ist auch für angehende Kaufleute der Baubeschlagsbranche alles andere als Berufsalltag. Trotzdem finden solche Aktionen statt – wie in den vergangenen Tagen in Heiligenhaus. Der Kreativität der vier Gruppen mit jeweils neun Auszubildenden waren keine Grenzen gesetzt. Die fertigen Produkte spendeten sie der Caritas. Gestern, zum Abschluss des Projekts nebst Ergebnispräsentation, freute sich Caritas-Geschäftsführer Thomas Beuse mit den Machern im Waldhotel über die ansehnlichen Ergebnisse. "Ich bin mir sicher, dass die Kinder mit den Seifenkisten und Möbeln sehr viel Spaß haben werden", sagte er.

Anlass war die Abschlussveranstaltung des achten "EBH Sprint Countdowns" im Waldhotel. Hierbei handelt es sich um ein Projekt für Auszubildende der Baubeschlagsbranche, das von der Euro Baubeschlag Handel AG (EBH) ausgerichtet wird. Die 36 Handelskaufleute aus ganz Deutschland hatten vier Tage lang die Gelegenheit, sich optimal auf ihre anstehenden Abschlussprüfungen vorzubereiten. Am ersten Tag hatten die Teilnehmer die Aufgabe, Seifenkisten zu bauen. In den folgenden Tagen fanden Seminare und eine Werksbesichtigung bei der Firma Woelm statt. Abschließend mussten die Azubis eine Prüfung bestehen. Die Gruppen wurden mit Preisen wie I-Pods und Freisprecheinrichtungen ausgezeichnet.

Für Dennis Ueckert aus Düsseldorf hat sich die Teilnahme am Sprint-Countdown gelohnt. "Ich habe viele Leute kennengelernt, mit denen ich Erfahrungen austauschen konnte und ich habe viel Neues dazugelernt." Nicolas Grill aus Landshut fährt mit einem guten Gefühl nach Hause. "Wir hatten die Möglichkeit, auch Kontakte zu Firmen und Lieferanten zu knüpfen. Was sehr wichtig für den Berufseinstieg sein kann."

Es wurden die jeweils besten Auszubildenden aus den Mitgliedsbetrieben der EBH zu dem Seminar geschickt. EBH-Vorstandsmitglied Thomas Heinlein betonte, wie viel Wert auf gut ausgebildete Berufseinsteiger gelegt werde. Aber leider, so seine Erfahrung, seien qualifizerte Bewerber schwer zu finden. "Schon die Bemühungen der Schulabgänger um einen Ausbildungsplatz sind nicht sehr motiviert", so Heinlein.

Das Projekt ist eine Koproduktion von Zulieferbetrieben der EBH, wie den Firmen CES, FSB, Hettich, Simonswerk, Spax und Woelm. Gerade die Firma Woelm GmbH hat die Planungen des Projekts in Heiligenhaus voran gebracht. Geschäftsführer Karl Kristian Woelm sagt: "Sehr wichtig ist für uns, dass die Jungkaufleute gute Produktkenntnisse besitzen. Insofern kann uns so ein Projekt nur nutzen, da wir so unsere zukünftigen Handelspartner kennenlernen." Die Wahl des Veranstaltungsortes fiel deswegen auf Heiligenhaus, da sich viele Unternehmen aus der Baubeschlagsbranche hier angesiedelt haben. Veranstalter Thomas Heinlein ist sehr zufrieden mit dem Verlauf des Projektes: "Ich glaube, alle Beteiligten haben Erfahrungen gesammelt und vor allem Spaß gehabt."

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(RP)
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