Ratingen Ein Stück des Jakobsweges

Düsseldorf · Montag war St. Peter und Paul Station der Europa Compostela. Rund 40 Ratinger machten sich mit Jakobsmuschel und Pilgerpass auf den Weg über Kaiserswerth nach Düsseldorf. Die meisten von ihnen pilgern immer wieder.

Bilder vom Jakobsweg
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Gestern morgen um kurz nach 9 Uhr trafen sich rund 40 Ratinger in St. Peter und Paul, um von dort über Kalkum und Kaiserswerth nach Düsseldorf zu wandern. Damit sind sie ein Teil der Europa Compostela, dem großen europäischen Staffelpilgern, bei dem die Teilnehmer an verschiedenen Punkten in Europa starten.

Unter der Führung von Ulrike Winkels machten sich Neulinge und alte Hasen auf den 20 Kilometer langen Weg durch den Regen. Wie bei einer Staffel üblich, übergaben die Pilger am Zielort, der Dominikanerkirche St. Andreas, den Stab.

Für Ute Würbach war es gestern eine Premiere. "Ich wollte immer schon den Jakobsweg laufen, habe es aber nie geschafft", erklärte die 72-Jährige. Als sie dann von dem Staffellauf und der Etappe von Ratingen nach Düsseldorf hörte, war sofort klar, dass sie dabei sein würde. Das kühle Wetter machte ihr noch mehr Mut. "Dann ist es nicht so anstrengend, da schaffe ich das bestimmt."

Pilgerpass und Jakobsmuschel

Bevor es jedoch losging, wurde in St. Peter und Paul das Pilgerzeichen, die Jakobsmuschel verteilt, die die Pilger weltweit als solche erkennbar macht. Außerdem musste natürlich ein Stempel in den Pilgerpass, bevor sie sich nach einer kurzen Andacht auf den Weg machten. Dabei tauschten die erfahrenen Pilger ihre Anekdoten aus und machten den Neulingen Mut. Eins war den alten Hasen aber gemein: Wer einmal pilgert, der wird es immer wieder tun. Das Pilgern sei wie ein Virus, sagen sie.

Auch Manfred Hamm macht sich seit 1987 regelmäßig auf den Weg, den Jakobsweg in Spanien hat er bereits hinter sich gebracht. "Dabei bin ich eigentlich nur zufällig zum Pilgern gekommen." Aber für einen Homberger aus der Jakobus-Gemeinde war es einfach logisch, sich irgendwann für das Grab in Compostela zu interessieren und es auch zu besuchen.

Das Pilgern gibt ihm nicht nur die Gelegenheit abzuschalten oder die Gemeinschaft mit den anderen Pilgern zu genießen, Hamm hat auch weitere interessante Beobachtungen gemacht. "Vom Regen sollte man sich nicht abhalten lassen, denn eigentlich regnet es nur zwei bis drei Stunden am Tag richtig."

Übrigens, von allen Ratinger Pilgern ist nicht ein einziger durch das Buch eines Komikers "Ich bin dann mal weg" auf den Jakobsweg aufmerksam geworden. Dennoch sei das Buch wichtig: "Dadurch haben viele Menschen, die ansonsten nichts mit der Kirche zu tun haben, einen Zugang zum Glauben, der Kirche und dem Jakobsweg gefunden", waren sich die Pilger einig.

(RP)
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