Heiligenhaus Ein Leben für die Musik

Düsseldorf · Gerd Schlupkothen feierte gestern seinen 70. Geburtstag. Der passionierte Sänger erhielt sein Geburtstagsgeschenk bei einer Matinee des MGV „Heimatklänge 1911“: eine Auszeichnung des Bergischen Sängerbundes.

Festliche Klänge in der Kant-Aula. Innerhalb einer gelungenen Matinee ehrte der Bergische Sängerbund verdiente Mitglieder. Herausragend war die Sonderehrung für Gerd Schlupkothen, der gestern sein 70. Lebensjahr vollendete. Der urwüchsige Heiligenhauser Musikliebhaber und passionierte Sänger zitiert gerne Richard Wagner: „Das älteste, echteste und schönste Organ der Musik, das Organ, dem Musik allein ihr Dasein verdankt, ist die menschliche Stimme.“

Er, der seit seiner Kindheit im Chor singt und 53 Jahre Mitglied im Männergesangverein „Heimatklänge 1911“ ist, erhielt ein besonderes Geburtstagsgeschenk. Ihm wurde die goldene Ehrennadel des Chorverbandes NRW und die goldene Ehrenplakette für seine 30-jährige Tätigkeit als Vorsitzender „seines MGV“ verliehen, eines Chores, der weit über die Region hinaus als leistungsfähiger Klangkörper bekannt ist.

Schlupkothen, der sich ein Leben ohne Gesang nicht vorstellen kann, stammt aus einer musischen Familie: „Singen gehörte bei uns zum täglichen Brot.“ Die Liebe zum Chorgesang wurde als Schulkind durch den legendären Kantor Hans Herrmann geweckt. Neben seinem Beruf als leitender Prokurist einer großen Firma war und ist Singen das beflügelnde Element in seinem Leben und auch das seiner Familie. Sohn Michael ist Solist im Kammerchor Ratingen, und die Tochter singt im Chor der Essener Philharmonie. „Wir bilden ein Familienquartett, das im Bekanntenkreis sehr beliebt ist“, schmunzelt Schlupkothen.

Im Mittelpunkt: Chorgesang

Seine große Liebe aber ist der Chorgesang: „Er bedeutet für mich in seiner substanziellen Aussage nicht nur Erfüllung sinnvoller Freizeitgestaltung und Förderung eines alten Kulturgutes, Chorgesang heißt auch das unmittelbare Erleben in der Gemeinschaft, Vermittlung geistiger Anregungen und ist somit in seiner integrierenden Kraft nicht zuletzt Grundlage der ästhetischen Erziehung des Menschen.“ In diesem Sinne verstand und versteht der Musikenthusiast seine Aufgabe als Vorsitzender des MGV Heimatklänge. Ständig auf der Suche nach neuem Notenmaterial verschaffte er seinem Chor ein breites Potenzial abendländischer Chorsätze von der sakralen und der Volksmusik, Opernchöre, Kunstlieder bis zur Chorliteratur der Moderne. „Seine Wahl zum ersten Mann war eine glückliche Fügung“, betonen die Sangesbrüder. Aus der offiziellen Ehrung ging hervor, dass Schlupkothen als Repräsentant und Leitpersönlichkeit des Chores mit zeitweise 70 Sängern hohe Maßstäbe setzte, maßgeblichen Anteil am Erfolg hatte und in seiner menschlichen und musikalischen Authentizität zum Leitbild einer ganzen Sängergeneration wurde. Das möchte er bleiben, solange es die Gesundheit erlaubt.

(RP/ac)
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