Heiligenhaus Ein Gastdirigent, der bleibt

Düsseldorf · Das Unterstufenorchester des Pforzheimer Hebel-Gymnasiums kam mit seinem Leiter, Paul Lindner, zu einem Auftritt nach Heiligenhaus. Lindner ist Heiligenhauser und kehrt im kommenden Schuljahr ans IKG zurück – als Lehrer.

Mehrere hundert Kinder der fünften, sechsten und siebten Jahrgangsstufen saßen still in der Kant-Aula und lauschten gebannt einem jungen Orchester mit 43 gleichaltrigen Jungen und Mädchen, spendeten nach jedem Stück lautstarken Applaus. Dieses Konzert machte wieder einmal die Intention des Kant-Gymnasiums deutlich: "Zur ganzheitlichen Bildung gehören neben den klassischen Fächern auch gleichwertig die musischen". Und die schönen Künste haben an dieser Schule einen hohen Stellenwert – wie vielfach bewiesen in den vergangenen Monaten. Das zeigte auch die gestrige Veranstaltung, die unter einem besonderen Vorzeichen stand. Mit seinem Unterstufenorchester des Pforzheimer Hebel-Gymnasiums, das im süddeutschen Raum einen ausgezeichneten Ruf hat, gastierte der gebürtige Heiligenhauser Musiker und Gymnasiallehrer Paul Lindner als künstlerischer Leiter.

"Der Blick über den eigenen Tellerrand ist es, den sich die betreuenden Kollegen in Pforzheim und Heiligenhaus auf der Ebene des persönlichen Kontaktes zwischen den Schülern, aber auch auf der Ebene der Schulen erhoffen", hob Kerstin Tetzner, Lehrerin für Musik und Deutsch, hervor. Dank ihrer Organisation konnten alle Gäste bei den Kant-Gymnasiasten übernachten. "Einfach toll" fand Gordon und war begeistert, dass dieser Dirigent dort auf der Bühne nach den Sommerferien an seiner Schule Musik unterrichten wird. Mit dem Konzert gab Paul Lindner, der 1979 am Kant-Gymnasium Abitur machte und in der hiesigen Musikschule seinen ersten Unterricht in Kontrabass erhielt, einen glänzenden Einstand. Unter den älteren Heiligenhausern und Klassenkameraden als begnadeter Musiker bekannt, wurde er seinen Vorschusslorbeeren als ausgezeichneter Musikpädagoge voll und ganz gerecht.

Lindner bot in einem einstündigen Programm moderne und klassische Unterhaltung, fast alles von ihm selbst für "sein Orchester" arrangiert. Mit einem tollen Sound von Lindners "Heavy Hebel Rag" begrüßten die jungen Musiker. Schöne barocke Melodienklänge waren in einer "Purcellina", einer viersätzigen Suite, zu hören. Jazzig und lautstark bejubelt erklang "Five Foot Two". Malin Graß, Preisträgerin von Jugend musiziert, intonierte mit herrlichen Klangbögen und Griffen den ersten Satz von "de Beriots Konzert Nr.9 für Violine", einfühlend begleitet am Flügel von Ilona Raiser.

Einem flotten "urigen" Medley aus dem Musical "Ausgetict" – wo die Uhren verrückt spielen - folgte eine ausgewogen homogen gespielte Sinfonie, von Mozart als Klaviersonate G-Dur komponiert, von Lindner arrangiert als Sinfonie. Respekt! Nach dem flotten Rausschmeißer "Apple Strudle Strut" tosender Applaus.

(RP)
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