Bewerbungsfrist läuft bald ab Neue Wege zum Ehrenamtspreis

Heiligenhaus · Nach der Premiere im vergangenen Jahr schlägt die Stadt für die Ehrung neue Wege ein. Was Vereine und Privatleute über die Vergabe wissen müssen.

Das Stadtmarketing mit seinen Aktionen ist seit Jahrzehnten eine bekannte Größe in Sachen Ehrenamt. Wertschätzung will die Stadt aber auch für einen größeren Kreis potentieller Preisträger ausdrücken.

Foto: Achim Blazy (abz)

welchen Stellenwert das Ehrenamt in einer Stadt entwickeln kann, zeigt gerade erst ein terminlich doppelt besetzter Termin in der Stadt: das 30-jährige Bestehen des Stadtmarketings mit seinen inzwischen fünf Arbeitskreisen wurde gefeiert. Was in diesen Jahrzehnten aufgebaut wurde, schildert eine komplette Chronik. Grund genug für einen großen Empfang im Waldhotel. Und für ein großes Bürgerfest im Hefelmannpark. Das Stadtmarketing mit seinen Protagonisten ist vielleicht die ehrenamtliche Organisation in der Stadt, die das breiteste Spektrum abdeckt. Das heißt aber nicht, dass Ehrenamt sonst nirgends Thema wäre. Das zeugt schon die Einführung des Ehrenamtspreises im vergangenen Jahr. Erste Preisträger sind die Umweltorganisation BUND, der Verein Heljens hilft Ukraine und der Förderverein der Kita Arche. „Im Premierenjahr gab es zehn Bewerber“, sagt Doris Ruthmann-Dümpel, die im Rathaus gemeinsam mit Peter Parnow das Thema „Ehrenamt“ begleitet.

Denn die Stadt möchte das ehrenamtliche Engagement weiterhin würdigen und lobt daher auch in diesem Jahr den Ehrenamtspreis aus. Die Organisatoren biegen auf die Zeigerade ein zum nächsten Ehrenamtstag am Donnerstag 5. Dezember.

Vorab bekamen exakt 108 Vereine Post aus dem Rathaus. Inhalt: Ein Erklärschreiben, wie es von diesem Jahr an mit dem Ehrenamtspreis und den Bedingungen seiner Verleihung weitergehen soll. Sie erfuhren: Nicht nur Vereine, sondern auch Einzelpersonen und mehrere Personen als Gruppe können sich mit ihrem Projekt bei der Stadt bewerben.“ Damit betritt Ruthmann-Dümpel ein Stück Neuland: „Es ist ja so, dass wir seitens der Stadt wohl sämtliche eingetragenen Vereine im Verteiler haben. Aber natürlich weder Gruppen noch interessierte Privatleute.“ Da aber genau die auch angesprochen werden sollen, rührt man nun die Trommel. Und blickt auch auf die Nachbarstadt Ratingen. Dort ist eine Ehrenamtsmeile seit Jahr und Tag etabliert. Die letzte vor zwei Wochen war mit mehreren Dutzend Ständen besetzt. In Ratingen sorgt dafür seit vielen Jahren die Freiwilligenbörse „Miteinander“ mit Chef-Organisatorin Pia Dorn.

Im gleichen Sinne wie Ratingen macht Heiligenhaus nun auf die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements aufmerksam. Gar nicht verwundert ist Ruthmann-Dümpel im Heiligenhauser Rathaus darüber, dass, Stand 2. Oktober, noch keine Bewerbungen um den Preis eingegangen sind. „Das kennen wir so auch aus dem Premierenjahr. Die Entscheidungen in den Vereinen fielen erst relativ kurzfristig.“

Den Rahmen des Ehrenamtes beschreibt der Brief der Stadt so: „Das Gemeinwesen braucht den helfenden und freiwilligen Einsatz von Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren und dadurch einen unverzichtbaren Beitrag für den sozialen und gesellschaftlichen Zusammenhalt jeder Stadt leisten. Wer ein Ehrenamt ausübt, übernimmt soziale Verantwortung und hat die Chance, Dinge zu bewegen und nachhaltig zu verändern. Die Unterstützung kann in unterschiedlichen Lebenssituationen erfolgen. Sie verbessern den Alltag, ermöglichen Integration und individuelle Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Die Stadt möchte mit dem Ehrenamtspreis dieses besondere Engagement hervorheben und fördern.“

Auch das Ziel wird umrissen: „Jährlich sollen neue, innovative und kreative ehrenamtliche Projekte gewürdigt und mit einer Prämie finanziell unterstützt werden. Dabei werden alle Maßnahmen berücksichtigt, die dazu beitragen, dass Leben in Heiligenhaus noch lebens- und liebenswerter zu gestalten.“