Ratingen Ehrenamtler zeigen sich filmreif

Ratingen · Im zehnten Jahr ihres Bestehens hat die "Miteinander Freiwilligenbörse" vier Clips fürs Internet drehen lassen.

 Regisseur Stefan Dellwo van Cassenberg hat die Ehrenamtler gefilmt und präsentiert die Ergebnisse mit Johannes Maas (vorn).

Regisseur Stefan Dellwo van Cassenberg hat die Ehrenamtler gefilmt und präsentiert die Ergebnisse mit Johannes Maas (vorn).

Foto: A. Blazy

Freiwillig ist das Gegenteil von gezwungen - beim Geschirr-Abtrocknen, bei der Feuerwehr und auch bei der so genannten Freiwilligenbörse. Die bündelt unter dem Begriff Miteinander mancherlei Organisationen: das Deutsche Rote Kreuz, die Caritas, die Stadt Ratingen, die Arbeiterwohlfahrt, den SkF, die Diakonie, den Kinderschutzbund. Und manchmal auch die Kirchen.

Also sind Freiwillige genau die Mitmenschen, die sich für andere Menschen einsetzen, ihnen helfen, sie fördern oder unterhalten, die ihnen Mitmenschlichkeit und Wissen vermitteln. Und die im besten Fall nicht darüber jammern, dass sie "ihre Zeit opfern". Denn jeder, der hilft, hat schließlich einen Grund, das zu tun.

Im zehnten Jahr ihres Bestehens hat die "Miteinander Freiwilligenbörse" nun vier Filmclips drehen lassen, die ab heute auf ihrer Website zu sehen sind und die einen guten Einblick in die Tätigkeit von Freiwilligen zeigt. Die Premiere der Streifen fand im Ratinger Kino statt, von Film-Frau Gabriele Rosslenbroich höchstselbst eingeladen. Sie offerierte dann auch noch Eiskonfekt zum Clip.

Waren es vor einem Jahrzehnt nur sechs Teammitglieder, die da das Angebot tätiger Nächstenliebe an die Menschen vermittelten, die sie brauchten, so sind es heute gut doppelt so viel und mehr als 200 Freiwillige, die auf 362 "Jobs" vermittelt wurden (2015).

Auf Vermittlung des Ratinger Jugendzentrums LUX produzierten der Schauspieler Stefan Dellwo van Cassenberg und der Filmemacher Daniel Oberbanscheidt mit Carolin Streckmann und Tina Eßer als Sprecherinnen und Nino Peschel als Kameramann die jeweils vier Minuten langen Filme.

Sie präsentieren Beate Manske, die sich beim "Waschbrett" engagiert und Iris Als-Dünnwald, die sich bei "Rock und Rolli" und in der Flüchtlingsunterkunft Am Sondert einsetzt. Sie drehten einen kleinen Streifen über Hans-Peter Stüdemann, der in der BOJE Wissen vermittelt, und vermitteln einen sehr einfühlsamen Eindruck von Norbert Pranger, der als "Blauer Engel" im Seniorenheim des St. Marien Krankenhauses Gutes tut. Und es ist etwas verdammt Gutes, "Mensch ärgere dich nicht" stressfrei zu spielen. Cornelius Middelhoff schließlich, der als Fußballtrainer für Flüchtlingskinder der Elsa-Brandström-Schule unterwegs ist, bewies, dass man auch diesseits des Rentenalters sehr wohl als Freiwilliger tätig sein kann.

Die Clips sind jeweils so aufgebaut, dass ein eher getragener Einleitungstext zum Thema führt und dann die Akteure beim Mangeln und Ordnen, beim Rechnen an der Tafel, beim Spielen oder Kicken zu sehen und zu hören sind.

Vor Beginn der Woche des bürgerschaftlichen Engagements Mitte bis Ende September gibt nun die Ratinger Freiwilligenbörse Zeugnis - vor allem davon, dass jemand, der sich engagiert, nicht Tag und Nacht für die gute Sache engagieren muss, sondern nach einer selbst gewählten Zeit wieder "Feierabend machen kann" und an einem anderen Tag erneut antritt. Die Filme lassen auch erkennen, dass man sehr wohl mit Herzblut bei der Arbeit sein kann, aber dennoch eine gewisse Distanz nötig ist, um sich nicht in Hilfsbereitschaft zu verlieren.

(gaha)
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