Ratingen Durchbruch für das neue Rathaus

Ratingen · Vor vier Monaten wurde der Baustart gefeiert. Jetzt geht es voran mit dem Millionenprojekt an der Minoritenstraße.

 Blick aus dem alten Westflügel auf die Baustelle, im Hintergrund die Kirche von St. Peter und Paul.

Blick aus dem alten Westflügel auf die Baustelle, im Hintergrund die Kirche von St. Peter und Paul.

Foto: Achim Blazy

Genau! Da war ja noch was! Die Stadt bekommt zu großen Teilen ein neues Rathaus, der alte Westtrakt bleibt stehen. Der Ärger um die beiden Bürgerentscheide ist nicht vergessen. Doch man will nach vorne schauen. Denn es geht nun sichtbar voran auf der Großbaustelle im Herzen der Stadt. Ab und an schauen ein paar Passanten vorbei und blicken aufs große Baufeld. In einem Jahr, genau um diese Zeit, will man bereits auf die Zielgerade einbiegen.

Doch der Reihe nach: Es waren historische Momente für Alfred Dahlmann, den früheren Stadtdirektor. Schon einmal war er bei der Grundsteinlegung für das Rathaus im Herzen der Stadt dabei. Das war im Jahr 1971. Und wieder hatte sich Dahlmann zur Grundsteinlegung eingefunden. Und auch dies passt in den Zusammenhang: Der neue Grundstein wurde neben den alten platziert und in die Stahlbetonwand im Bereich der Tiefgarageneinfahrt eingelassen. So spannte Bürgermeister Klaus Konrad Pesch im Dezember des vergangenen Jahres thematisch den Bogen: Das Gesamtprojekt, das Kosten in Höhe von rund 31,7 Millionen Euro verursacht, vereine eben Altes und Neues.

 Die Kräne drehen sich: Im vierten Quartal 2018 soll die Verwaltung in die neuen Gebäude ziehen.

Die Kräne drehen sich: Im vierten Quartal 2018 soll die Verwaltung in die neuen Gebäude ziehen.

Foto: Blazy Achim

Während der Westflügel stehen bleibt und nach einer Kernsanierung unter anderem das Bürgerbüro und das Kreis-Service-Center im Erdgeschoss sowie den Ratssaal im ersten Obergeschoss beherbergt, entstehen Hauptgebäude (viergeschossig) und Ostflügel (dreigeschossig) in einem L-förmigen Komplex. Nach Angaben der Planer werden gut 100 Doppel- und Einzelbüros eingerichtet. Insgesamt werden dort künftig knapp 200 Verwaltungsmitarbeiter tätig sein.

In der Rathaus-Tiefgarage, die teils saniert und teils neu gebaut wird, soll es Platz für 94 Stellplätze geben. Bernd Leonhart, Geschäftsführer der Köster-Niederlassung Dortmund, betonte, dass zu Spitzenzeiten rund 100 Arbeiter auf der Baustelle sein werden.

Köster habe dieses Projekt von Anfang an interessant gefunden, betonte der Diplom-Ingenieur vor Gästen aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung.

Geplant ist, dass die Verwaltungsmitarbeiter im letzten Quartal 2018 einziehen werden. Als Grundstein für den Neubau wurde ein über 20 Kilogramm schwerer belgischer Blaustein in der Farbe "betongrau" gewählt. Peschs größter Wunsch: "Mögen die Arbeiten auf der Rathaus-Baustelle ohne weitere Probleme vorangehen!"

Rückblende: Das große Rathaus-Projekt ist eine schier unendliche Geschichte. Am Ende soll aber alles gut werden. Dass es so kommen wird, davon sind die Stadtspitze und die Köster GmbH fest überzeugt. Doch für das Dortmunder Unternehmen begann der Start mehr als holprig. Jochen Kral, der Technische Beigeordnete, berichtete im Rat, dass es seitens der Firma P & Z erhebliche Probleme beim Abriss der Bodenplatte der Tiefgarage gegeben habe. Der sensible Übergang zu den Wänden, die stehenbleiben sollen, sei schwierig zu bearbeiten, betonte Kral.

Ergebnis: P & Z geriet um einige Wochen in Verzug. Dass sich das Projekt insgesamt erheblich verzögern wird, davon ging der Technische Beigeordnete nicht aus. Dennoch konnte Köster ganz und gar nicht begeistert sein. Denn Geschäftsführer Leonhart hatte schon anlässlich der Vorstellung des Projektes im September des vergangenen Jahres verbal aufs Tempo gedrückt. Er nannte damals die genauen Eckdaten: Die Bauzeit betrage rund 20 Monate, im Sommer des Jahres 2018 werde man die neue Verwaltungszentrale schlüsselfertig übergeben.

Die Bodenplatte der Tiefgarage wurde abgetragen, die Kellerkästen im nördlichen Bereich mussten weg. Bis auf den Westtrakt wird so gut wie alles neu gebaut.

Ein weiteres Problem waren Schadstoffe, die man auf einem kleinen Teil des Baufeldes entdeckt hatte. Die mussten fachmännisch entsorgt werden.

Nun drehen sich die Kräne - ein gutes Zeichen. Und die Passanten schauen manchmal zu. Ja, es geht voran auf der Baustelle.

(RP)
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