Breitscheid DRK-Mitarbeiter kämpfen um Arbeitsplätze

Breitscheid · Der geplante Job-Abbau am Zentrum für Transfusionsmedizin des DRK-Blutspendedienstes West in Breitscheid beschäftigt nun auch das Arbeitsgericht Düsseldorf.

 Mitarbeiter des DRK-Zentrums in Breitscheid wiesen gestern mit Hilfe von Plakaten und Transparenten auf ihre Lage hin.

Mitarbeiter des DRK-Zentrums in Breitscheid wiesen gestern mit Hilfe von Plakaten und Transparenten auf ihre Lage hin.

Foto: Achim Blazy

Wie Betriebsratsvorsitzender Klaus Schatzschneider gestern auf RP-Anfrage mitteilte, hat man eine einstweilige Verfügung beantragt mit dem Hauptziel, einen Interessenausgleich zu schaffen.

Zudem soll der Aushang im Gebäude beseitigt werden. In einem Schreiben, das der RP vorliegt, hatte die Geschäftsführung mitgeteilt, dass die Abteilung Herstellung/Präparation spätestens zum Januar 2014 geschlossen werden soll. An den DRK-Zentren in Hagen und Münster sollen neue Stellen geschaffen werden.

Die betroffenen Mitarbeiter sollten sich um diese Jobs bewerben. Die Geschäftsführung ist der Auffassung, dass die beschlossenen Maßnahmen ohne Alternative sind. Das sieht Schnatzschneider ganz anders. Der Breitscheider DRK-Standort sei auf dem hart umkämpften Markt durchaus rentabel, es gebe überhaupt keinen Grund, Jobs abzubauen. Der Betriebsrat will per einstweiliger Verfügung auch verhindern, dass die Umstrukturierung bereits jetzt vorangetrieben wird. Am 25. Juli wird das Arbeitsgericht darüber entscheiden.

Gestern machten Mitarbeiter der betroffenen Abteilung anlässlich einer "aktiven Mittagspause" ihrem Ärger Luft. Einige Angestellte sind bereits mehr als 20 Jahre beim DRK, eine Fachkraft arbeitet bereits seit 39 Jahren in diesem Bereich. "Die Enttäuschung in der Abteilung ist sehr groß", berichtete Schnatzschneider. Bisher habe es noch keine Gespräche mit der Geschäftsführung gegeben.

Zahlreiche Mitarbeiter standen gestern Mittag vor dem großen DRK-Gebäude am Linneper Weg und wiesen mit Hilfe von Plakaten und Transparenten auf ihre persönliche Situation hin. Sie sprachen sich unter anderem für einen starken Zusammenhalt in dieser schwierigen Phase aus. Die Gewerkschaft Verdi forderte den Arbeitgeber auf, auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. Es sollten unverzüglich Gespräche mit dem Betriebsrat aufgenommen werden, so die Verdi-Forderung.

(RP)
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