Ratingen Drei Ausnahmekünstler im Rollenspiel

Ratingen · Mit ihrem Programm "Family Clash" waren die Gebrüder Gerassimez jetzt zu Gast bei der Kulturstiftung in der Wasserburg. Nicolay (Klavier), Wassily (Violoncello) und Alexej (Schlagzeug) boten eine hochinteressante Mischung aus Klassik und Moderne. Diese Besetzung gehört nicht zur Standardformation der Kammermusik, und es existiert kaum eine entsprechende Literatur. So waren originelle Bearbeitungen und eigene Kompositionen zu hören.

 Die Gebrüder Gerassimez zeigten sich beim Konzert ausgesprochen vielseitig.

Die Gebrüder Gerassimez zeigten sich beim Konzert ausgesprochen vielseitig.

Foto: Achim Blazy

Zum Auftakt arrangierte das Trio Bachs Präludium und Fuge kongenial, verlor dabei nicht die Klarheit und die Differenziertheit der Stimmen. Die drei jungen, in Essen geborenen Ausnahmekünstler wechselten flott und souverän und mit charmanter Moderation die Rollen. Mit faszinierender Virtuosität, Liebe zum lyrischen Detail und verschmitztem Humor präsentierten sie ungewohnte Interpretationen. Es erklangen Andreas Koppels Toccata für Marimba und Klavier mit anklingenden Jazzelementen, "Melancholia" von Wassily Gerassimez für Marimba und Cello (ein emotional geprägter Titel), die fetzige Paganini-Variation für Klavier Solo sowie ein fulminantes Solo für kleine Trommel, vom Musiker selbst kreiert.

Nach der Pause zeigten die drei Brüder die Intensität der Vertrautheit der Geschwister im rhythmischem Zusammenspiel bei Steven Reichs "Fünf gestimmte Klanghölzer". Beim Solo für Cello tanzte Wassiliy den "letzten Tanz im Orient", ebenfalls eine Eigenkomposition. Mit "Piazonore" für Vibraphon und Klavier, mit Tangoelementen in bester Tradition Piazzollas und "Transition" für Trio, bei dem die Musiker im Mittelteil die jeweiligen Instrumente wechselten, bewiesen sie eindrucksvoll die Vielseitigkeit ihres Könnens.

(RP)
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