Projekt DKV Euro Service kann in Ost bauen

Nachbarn haben gegen den Erweiterungsbau geklagt – und verloren. Dies teilte die Stadt jetzt mit. Nun kann das Unternehmen erweitern.

 Auf der Freifläche im mittleren Bildbereich kann DKV Euro Service nun bauen. Dies erklärte Planungsdezernent Jochen Kral im Bezirksausschuss Mitte.

Auf der Freifläche im mittleren Bildbereich kann DKV Euro Service nun bauen. Dies erklärte Planungsdezernent Jochen Kral im Bezirksausschuss Mitte.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Es war eher eine Randnotiz im Bezirksausschuss Ratingen Mitte unter dem Punkt „Mitteilungen der Verwaltung“ – und doch war diese Nachricht sehr wichtig aus Sicht eines stark expandierenden Ratinger Unternehmens: Nachbarn hatten gegen den Erweiterungsbau von DKV Euro Service geklagt. Die Klage gegen den Bauvorbescheid haben sie nun verloren.

Wie Baudezernent Jochen Kral mitteilte, sei mangels Erfolgsaussicht nun auch die Klage gegen die Baugenehmigung selbst zurückgezogen worden. Für die Stadt Ratingen sei es gut, dass das international erfolgreiche Unternehmen damit nicht nur am Standort bleibe, sondern weiter wachsen könne, meinte Gerold Fahr, der CDU-Fraktionsvize.

DKV Euro Service ist ein führender Abrechnungs- und Mobilitätsdienstleister, der 2018 mit rund 1.000 Mitarbeitern weltweit einen Umsatz von 8,6 Milliarden Euro erwirtschaftet hat.

Der Streit über die Projektgröße liegt schon eine längere Zeit zurück: Für das geplante Erweiterungsgebäude an der Balcke-Dürr-Allee hatten die Beteiligten – Unternehmen, betroffene Anwohner und Stadtverwaltung – die Möglichkeiten einer Kompromisslösung ausgelotet.

Insgesamt drei Mal fanden unter der Moderation von Jens Stachowitz (Kommunalberatung) gemeinsame Gespräche statt. Die unterschiedlichen Interessen wurden ausgetauscht und Möglichkeiten einer Annäherung diskutiert.

Die Ergebnisse wurden durch mehrere Änderungen und Verbesserungen des Planungsentwurfs umgesetzt. Das Ziel der Stadtverwaltung war die Einbindung des Neubaus in das Ensemble der Balcke-Dürr-Allee unter Berücksichtigung der nachbarschaftlichen Interessen. Diese wurden in einer modifizierten Bauvoranfrage beim Amt für Stadtplanung, Vermessung und Bauordnung zur Prüfung eingereicht.

Über den Planungsstand sowie die vorangegangenen Gespräche hatte Bürgermeister Klaus Pesch vereinbarungsgemäß auch den Ältestenrat informiert. Im Ergebnis wurde der Bauvorbescheid auf Basis der veränderten Planungen erteilt.

Pesch betonte damals, dass das Unternehmen mit seinen Planänderungen mehr auf die Interessen der Anwohner eingegangen sei als in solchen Fällen üblich. Vor den Gesprächen hatte es noch stark verhärtete Fronten gegeben.

Gegen die vorgelegten Pläne zur Erweiterung von DKV Euro Service, insbesondere gegen die Abweichungen von den Festsetzungen des gültigen Bebauungsplanes, hatte sich bei den benachbarten Anliegern heftiger Widerstand formiert. Deren Einwände richteten sich unter anderem gegen die geplante Höhe des Neubaus, die Überschreitung der Baugrenze und die vorgesehene Brückenverbindung.

Außerdem hatten die Anwohner zusätzliches Verkehrsaufkommen in der Oststraße und Schleichverkehr in der Hugo-Schlimm-Straße befürchtet. „Auch wenn nicht alle Vorschläge und Forderungen der benachbarten Anlieger in die veränderte Planung aufgenommen werden konnten, so haben wir doch eine Lösung erreicht, durch die mehrere Verbesserungen für die Anwohner erreicht werden konnten“, meinte Pesch. Beispielsweise soll durch eine schlankere Bauweise des Neubaus eine Verschattung der dahinter liegenden Grundstücke reduziert werden. Nachdem zunächst eine Verbindungsbrücke zwischen dem DKV-Bestandsgebäude und dem geplanten Ergänzungsbau in den obersten drei Stockwerken angedacht war, reduzierte das Unternehmen seine Pläne.

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