Weihnachten für Bedürftige Die Tafel verteilt Weihnachtsessen

HEILIGENHAUS · Die Niederberger Tafel sammelt Tüten und Päckchen für Menschen, für die ein Weihnachtsmahl nicht selbstverständlich ist.

 Christa Beyer hat schon mal exemplarisch eine Weihnachtstüte für die Tafel-Besucher gepackt.

Christa Beyer hat schon mal exemplarisch eine Weihnachtstüte für die Tafel-Besucher gepackt.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Das Weihnachtsessen gehört zu den Höhepunkten in der Weihnachtszeit. Aber nicht in jedem Haushalt reichen die finanziellen Mittel, um an den Festtagen auch feierlich aufzutischen.

Die Niederberger Tafel schafft hier bereits seit elf Jahren mit tatkräftigen Spendern Abhilfe, auch in diesem Jahr sollen die Weihnachtstage bei so mancher Familie und Alleinstehendem wieder kulinarisch verschönert werden. Am Mittwoch, 19. Dezember, 11 bis 18 Uhr, können am Standort in Heiligenhaus an der Rheinlandstraße 26, wieder Weihnachtstüten oder Päckchen abgegeben werden.

Eingeladen sind Menschen mit der Tafelcard, aber auch wer eine geringe Rente, einen ALG II- oder Wohngeldbescheid vorweisen kann und sonst kein Tafelbesucher ist, darf sich hier beschenken lassen, sagt Renate Zanjani von der Tafel Niederberg.

Im vergangenen Jahr sind 281 weihnachtliche Präsente in Heiligenhaus und insgesamt knapp 1000 im Einzugsbereich der Niederberger Tafel herausgegeben worden.

Die Grundidee war vor elf Jahren – damals noch in Zusammenarbeit mit dem WDR – ein klassisches Weihnachtsessen. „Rouladen in der Dose und Rotkohl gehören zu den Klassikern.“ Wichtig ist seitdem, dass alle enthaltenden Lebensmittel haltbar sind.

Mit den Jahren seien die Spender kreativer geworden, sie packen zum Beispiel Reis, Nudeln, Knödeln, Gemüsekonserven, Suppen oder Fleischprodukte in Konserven jeglicher Art, wie auch schon mal Metzgergutscheine in ihre Präsente.

„Über Plätzchen und leckeren Nachtisch freut man sich natürlich auch“, wissen die Tafel-Organisatorinnen. Wie gut die Tüten und Päckchen bei den Familien ankommen, berichtet eine regelmäßige Tafelbesucherin. „Das ist einfach eine super Idee. Ab Mitte des Monats wird es sowieso immer schwierig“, sagt die Mutter dreier Kinder. „Mit den Weihnachtstüten kann man die Weihnachtstage noch einmal richtig genießen.“ Auch sie hat für ihre fünfköpfige Familie schon die komplette Mahlzeit der klassischen Rouladen in der Dose, samt Rotkohl dank der Aktion auftischen können.

„Es waren sogar einmal leckere Pralinen drin, weihnachtliche Servietten und eine Kerze. Das sind sonst Sachen, die man sich nicht leisten kann.“ Sie sagt: „Die Tafel ist eine riesige Hilfe, ohne sie wäre es kaum noch vorstellbar, Lebensmittel zu kaufen.“

Damit Familien wie sie das Fest genießen können, muss die Logistik hinter der Ausgabe stimmen, deswegen bitten die Organisatoren, die Tüten und Päckchen offen zu lassen oder zumindest nicht fest zu verpacken: „Das liegt zum einen daran, dass wir nachschauen können, ob es etwas für Familien oder für Alleinstehende ist, aber auch daran, dass das was drin ist, auch niemanden enttäuschen soll“, sagt Zanjani. Das habe es in der Vergangenheit leider gegeben.

Die Präsente werden vorher sortiert: „Das schönste ist doch die Vorfreude, deswegen ist es uns wichtig, dass jeder sich aussuchen kann, was er mitnimmt“, sagt Kollegin Tanja Högström.

An den Annahme- und Ausgabetagen werden die hauptamtlichen Organisatoren an den verschiedenen Standorten der Tafel Niederberg unterwegs sein und dafür sorgen, dass keiner ohne ein Präsent nach Hause gehen muss.

Mit der Tafel für Niederberg sorgt das Diakonische Werk im Kirchenkreis dafür, dass in unserer Region niemand hungern muss. Hierzu sammeln Ehrenamtliche Lebensmittel und geben sie unbürokratisch an Bedürftige weiter.

An jedem der fünf Standorte im Kreis Niederberg wird mittags ein warmes Essen für Bedürftige vorgehalten.

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