Kreis Mettmann Die Nacht der offenen Kirchen wird bunt

Kreis Mettmann · In Ratingen machen 16 Gotteshäuser bei der kreisweiten Aktion mit - evangelische, katholische und freikirchliche Gemeinden.

 Pfarrer Frank Schulte, Pastor Maximilian Zimmermann, Ursula Theißen und Astrid von der Forst öffnen die Pforte der evangelischen Stadtkirche.

Pfarrer Frank Schulte, Pastor Maximilian Zimmermann, Ursula Theißen und Astrid von der Forst öffnen die Pforte der evangelischen Stadtkirche.

Foto: blazy

Vom Mond ist am 24. Oktober gerade mal ein Prozent zu sehen (wenn der Himmel denn wolkenlos ist), aber 71 Kirchen, Kapellen und Gemeindehäuser im ganzen Kreis werden ihre Türen ganz und weit öffnen: Nach einem großen Erfolg vor zwei Jahren sind diesmal 24 weitere Einrichtungen dazu bereit, interessierten Gläubigen und kirchenfernen Interessenten ein Programm zur Nacht der offenen Kirchen zu bieten, das sie normalerweise dort nicht erwarten können. Sowohl traditionelle als auch zeitgerechte Ereignisse sind in Vorbereitung. Evangelische, katholische und freikirchliche Gemeinden beteiligen sich mit ganz unterschiedlichen Projekten: So können im Familienzentrum Emmaus in Ratingen Kinder ab 19 Uhr biblische Speisen zubereiten, während es in Erkrath bereits zwei Ökumenische Eröffnungsgottesdienste gegeben hat und nicht nur dort zum Auftakt der Nacht alle Glocken läuten.

Das Programm reicht von Kunstausstellungen - zum Beispiel in der Versöhnungskirche in Ratingen-West - über Kirchenkino in zwei Kirchen, über Kirchenkrimi und Poetry Slam bis hin zum Jazz und Pop (Erkrath), zu Orgelnacht, meditativem und anderem Tanz, zu Mitmach-Aktionen und feiner Blechmusik, Filmabenden ("Das Leben ist schön", in Mettmann-Metzkausen), zu "Laudamus Tee", bei dem ein Treffen bei Tee in Wülfrath musikalisch untermalt wird, und zu einer bewegten Lichtinstallation in St. Peter und Paul in Ratingen. Natürlich wird dort auch nicht auf vielfältigstes Orgelspiel verzichtet.

In der Ratinger Stadtkirche auf der Lintorfer Straße markieren flackernde Kerzen ein Labyrinth, in Unterbach ist die letzte halbe Stunde vor Mitternacht Brot, Wein und Käse gewidmet. Überhaupt: Es gibt keinen kirchlichen Ort, an dem an diesem Abend nicht etwas durchaus Irdisches aus Küche und Keller für die Wanderer zwischen den kirchlichen Welten angeboten würde.

In Erkrath sind es zwölf kirchliche Einrichtungen, die mitmachen, in Haan zwei und in Heiligenhaus eine. Sieben Kirchen präsentieren sich in Hilden, doppelt so viele in Langenfeld, acht in Mettmann und drei in Monheim. Je vier Einrichtungen in Wülfrath und Velbert machen mit, und Ratingen wirft ein geballtes Programm in 16 Kirchen ins Gefecht.

Dennoch ist nicht grundsätzlich Getümmel angesagt - locken doch auch ruhige, meditative Programmpunkte, locken Gebet und Besinnung zur Einkehr. Pfarrer Frank Schulte von der Evangelischen Kirchengemeinde und Pastor Maximilian Zimmermann von der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Ratingen lobten die steigende Bereitschaft der Teilnehmer, über den eigenen Kirchturm hinweg ein derartig aufwendiges Angebot zustande zu bringen und auch abzustimmen.

Ursula Theißen sprach für St. Peter und Paul und erinnerte an vergangene Feste: "Wir hatten immer so viele Besucher wie sonst nur im Weihnachtsgottesdienst. Und Astrid von der Forst, ehrenamtliche Mitarbeiterin der Evangelischen Kirchengemeinde Ratingen, betonte besonders die Vielfalt des Abends.

Natürlich steht auch ein "Heer" von Freiwilligen hinter dem Projekt. "Der große Wunsch ist, dass die Besucherinnen und Besucher miteinander ins Gespräch kommen, dass sie diese Nacht genießen. Schön wäre es, wenn sich viele Menschen neugierig auf den Weg machten, um Kirche in einem anderen Licht zu erleben", meinte Beate Meurer vom Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann, die mit Akribie Programmheft und Website zur Nacht der offenen Kirchen zusammengestellt hat.

Das Programmheft, das es in den teilnehmenden Einrichtungen gibt und das auch der RP als Beilage eingefügt wird, berechtigt am 24. Oktober zur unentgeltlichen Busfahrt mit der Rheinbahn. Und ausschlafen kann man am selben Wochenende sowieso - die Sommerzeit endet dann.

(gaha)
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