Ratingen Die Funken-Familie legt sich ins Zeug

Ratingen · Sie bleiben sich treu – vom Moment ihrer Gründung bis heute: Die Stadtgarde Rot-Wiss unter ihrem Vorsitzenden Michael Droste bringt auch noch heute neue Ideen in den Karneval der Dumeklemmerstadt ein. Und zwar für alle Altersstufen.

 Jüngstes Mitglied in der Funken-Familie ist die Gesangstruppe "Hahnenschrei". 2006 in Hösel gegründet, sorgen die Herren allenthalben für Topstimmung.

Jüngstes Mitglied in der Funken-Familie ist die Gesangstruppe "Hahnenschrei". 2006 in Hösel gegründet, sorgen die Herren allenthalben für Topstimmung.

Foto: Achim Blazy

Sie bleiben sich treu — vom Moment ihrer Gründung bis heute: Die Stadtgarde Rot-Wiss unter ihrem Vorsitzenden Michael Droste bringt auch noch heute neue Ideen in den Karneval der Dumeklemmerstadt ein. Und zwar für alle Altersstufen.

Genauso, wie sich das bei ihrer Gründung 1948 auf die Fahne geschrieben hat. Und es im vergangenen Jahr mit der Premiere von Viva Ratingia wieder in die Tat umgesetzt hat. Auf ihrer Homepage schreiben die Funken: "Seit sechs Jahrzehnten stehen die Funken nun für kontinuierliches Wachstum, einer phantasievollen und harmonischen Gemeinschaft." Oder um es mit den Worten von Droste zu sagen.

"Wir sind eine große Familie." Und genau deswegen erfreuen sich die Funken wahrscheinlich auch so großer Beliebtheit, wurden 2006 von Bürgermeister Harald Birkenkamp sogar zu ersten Ratinger Traditionsgarde aus.

Doch was macht diesen Verein aus, in dem sich viele Menschen ehrenamtlich engagieren? Wer nachfragt, hört immer wieder den Begriff von der "Funken-Familie"- unabhängig davon, dass die friederizianischen rot-weißen Uniformen durchaus etwas Schneidiges an sich haben. Übrigens kann man mein Einmarsch der Funken stets gut erkennen, wer zu welcher Abteilung gehört: Die Kanoniere tragen Helme, die Gardisten Dreispitz mit Püschel. Doch zu der Gesellschaft, deren Hauptquartier im Kornsturm beheimatet ist, hat noch eine Menge mehr zu tun.

"Unseren ganzen Stolz", nennt Droste, der auch Präsident der Funken ist, sehr gerne den Hühnerstall, von dem niemand so genau weiß, wo der Name eigentlich her kommt. das Tanzcorps gibt es mittlerweile seit fast 60 Jahren, 20 Frauen und Männer trainieren hart, um für die Session ein tolles Programm auf die Beine zu stellen: Die "Hühner" können nicht bloß den klassischen Gardetanz sondern haben sich immer mehr in Sachen Showtanz etabliert.

Blickfang bei den Aufmärschen der Stadtgarde sind übrigens in der Regel die Marketenderinnen, die nie fehlen dürfen und einen wichtigen Teil der Gemeinschaft darstellen: Sie bringen eigene Ideen ein, arbeiten aktiv im Verein mit und übernehmen Verantwortung: Nur nett aussehen, das war gestern. Wobei nett aussehen ein gutes Stichwort ist, sind die Funken doch wohl die einzige Gesellschaft in der Stadt, die eigene Gardeköche für das leibliche Wohl in ihren Reihen haben.

Ein Wahrzeichen der Funken ist übrigens die Böllermarie, die wohl untrennbar mit dem Namen von Ehrenkanonier Heinrich Bohn verbunden ist. Wer einmal das dumpfe Grollen dieser altehrwürdigen Kanone zum Beispiel beim Altweiber-Rathaussturm erlebt hat, der weiß genau, dass dieses Relikt zu den Funken gehört wie die Anger zu Ratingen. Stolz ist man bei Rot-Wiss übrigens besonders auf die eigene Jugend. Über 30 Kinder sind in unterschiedlichen Gruppen in der Garde aktiv. Für die Jüngsten gibt es die Fünkelchen, dann kommen die Fünkchen und zum Schluss die Jugendgarde.

Sowohl bei den Kindern als auch den Jugendlichen gibt es in dieser Session übrigens Solotänzer. Jüngstes Mitglied in der Funken-Familie ist der Hahnenschrei: Was als Schnapsidee auf einer Höseler Terrasse 2006 begann, hat sich mittlerweile zu einer Gesangstruppe gemacht, die in nahezu unveränderter Besetzung für Topstimmung sorgt und auch außerhalb der Session die eine oder andere Bühne entert- und wohl nicht das letzte Mitglied der Funken-Familie sein wird.

(wol)
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