Ratingen Die edelsten Pferde der Region im Blick

Ratingen · Trotz strömenden Regens herrschte bei der Pferdezuchtschau auf dem Gut Volkardey beste Stimmung. Züchter aus Kreis und Region präsentierten Zuchtstuten und Fohlen.

 Die Pferdezuchtschau auf Gut Volkardey fand diesmal wegen Regens in der Halle statt. Hier wird die Stute Louisiana vom Ratinger Reitstall Ten Eicken begutachtet.

Die Pferdezuchtschau auf Gut Volkardey fand diesmal wegen Regens in der Halle statt. Hier wird die Stute Louisiana vom Ratinger Reitstall Ten Eicken begutachtet.

Foto: achim blazy

Trotz strömenden Regens herrschte bei der Pferdezuchtschau auf dem Gut Volkardey beste Stimmung. Züchter aus Kreis und Region präsentierten Zuchtstuten und Fohlen.

West Für Pferdefreunde gab es viel zu sehen auf dem Gut — und viel zu bewerten für die Fachjuroren: Reitpferde, Kaltblüter, Ponys, Kleinpferde und Haflinger.

Experten wie Kreistierzuchtberater Bernhard Klein wissen: "Es geht hier um eine Art der Selektion. Die dreijährigen Stuten werden nach Korrektheit des Körperbaus und der Gänge bewertet. Dementsprechend wissen die Züchter, welche Stute sich besonders für die Zucht eignet und können ihre Stuten mit denen anderer Züchter vergleichen."

Die Rheinischen Warmblüter werden nach fünf Kriterien bewertet: Typ, Körperbau, Korrektheit, Schwung des Ganges und Gesamteindruck. Die Bewertung führt eine vorab gewählte Kommission durch, die meistens aus langjährigen, erfahrenen Züchtern und anderen Sachkundigen besteht. Mit einer guten Wertung erhalten die Stuten eine Einladung zur Eliteschau.

Diese findet vom 23. Juli bis zum 28. Juli in Münster-Handorf statt. Dort verleihen die Richter eine Staatsprämie an die beste Stute der Region. Da dies die höchstmögliche Auszeichnung für eine Stute ist, wurden bei der Vergabe der Punkte und Einladungen hier und da Jubelrufe laut. Auch auf dem Gut Volkardey küren die Richter aus jeder der Gruppen zwei Sieger. Die Veranstaltung findet großen Anklang. Das leiten die Organisatoren schon aus den absoluten Teilnehmerzahlen ab: "Letztes Jahr waren 90 Tiere gemeldet, dieses Jahr sind es sogar mehr als 120", sagte Bernhard Klein. Der Aufwand ist beträchtlich.

Für den großen Tag gestern lag ein 58-seitiges Heft bereit: Der Katalog 2013 enthält das komplette Register aller gemeldeten Pferde, außerdem die Regularien der Schau. Einen Monat vor der Veranstaltung ist Anmeldeschluss, die Vorbereitungszeit auf Gut Volkardey betrug rund zwei Monate. Das Publikum bestand gestern zum großen Teil aus Sachkundigen und Züchtern. Die Veranstalter freuen sich sehr, wenn auch allgemein Interessierte vorbeischauen, und möchten diese Besucher gerne verstärkt zu Zuchtschauen einladen.

Alexandra Jurr, Unternehmensberaterin bei der Landwirtschaftskammer NRW und Leiterin im Bereich Pferdehaltung, begleitete einige Kunden zur Zuchtschau. "Die Züchter bereiten sich und ihre Pferde vor der Schau intensiv darauf vor. Still stehen und Bewegungsabläufe werden trainiert, um die Pferde in bestmöglicher Form präsentieren zu können", sagte sie.

"Viele Züchter kommen auch ohne eigene Pferde zur Zuchtschau, um sich einen Überblick über den aktuellen Jahrgang zu machen. So kommt es auch zum Verkauf unter Züchtern", betonte Jurr.

Selbst wenn ein Pferd eine schlechte Bewertung erhält, ist dies übrigens kein endgültiges Urteil. "Die Idealvorstellung einer Rasse bleibt immer ein Ideal, daher sind eigene Einschätzung und Erfahrung die wichtigsten Urteile in der Pferdezucht", sagte Jurr zum Rahmen der gesamten Zuchtschau, die mit einem "Züchterabend" endete.

(RP)
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