Viele Menschen arbeiten zu Niedriglohnbedingungen im Kreis Mettmann DGB prangert Tarifflucht der Unternehmen an

Kreis Mettmann · Gewerkschaft prangert hohen Anteil besonders im Gastrobereich an.

(RP) Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) nach wie vor gut und das trotz sich abschwächender Konjunkturprognosen. Doch obwohl der Fachkräftebedarf ständig steige, habe Deutschland einen der größten Niedriglohnsektoren in Europa. Laut einer DIW-Studie sind inzwischen – unter Berücksichtigung der Teilzeit- und Nebenjobs – bundesweit mehr als 9 Millionen Menschen davon betroffen. Der Bruttolohn von 10,80 Euro ist die nach internationalen Standards in Deutschland geltende Grenze für Niedriglohn.

 ,,Im Kreis Mettmann waren 2017 im Jahresdurchschnitt 18.814 Menschen in Vollzeit beschäftigt zu Stundenlöhnen von weniger als 10,80 Euro. Das sind 14,2 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten. Besonders hoch ist der Anteil bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ohne Berufsabschluss (30,4 Prozent) und bei Menschen mit Migrationshintergrund (30,4 Prozent)‘‘, so die Vorsitzende des DGB-Kreisverbandes Mettmann Silke

Iffländer.

Niedriglöhne schürten soziale Ängste und Unsicherheiten und verhinderten eine „armutsfeste Alterssicherung“. Zentraler Punkt sei die Stärkung der Tarifbindung, denn immer mehr Arbeitgeber seien ohne Tarifvertrag in den Arbeitgeberverbänden.

„Denn gerade in den Branchen, die Niedriglöhne zahlen, ist die Tarifbindung extrem gering, wie zum Beispiel Tourismus, Gastronomie, Reinigung. Außerdem muss der gesetzliche Mindestlohn perspektivisch auf ein existenzsicherndes Niveau angehoben werden‘‘, so Iffländer abschließend.

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