28 Grundschüler kümmern sich um Klimaschutz Detektive kommen Stromfressern auf die Spur 

Lintorf · Engagierte Nachwuchs-Experten: Schüler der Lintorfer Heinrich-Schmitz-Grundschule wurden von Bürgermeister Pesch als Energiespardetektive ausgezeichnet.

 Schüler der 4. Klasse messen mit Julia Rosenberg von der Verbraucherberatung NRW Lichtstärke und Energieverbrauch.

Schüler der 4. Klasse messen mit Julia Rosenberg von der Verbraucherberatung NRW Lichtstärke und Energieverbrauch.

Foto: Blazy, Achim (abz)

(mvk) Gemeinsam mit Klassenlehrerin Bettina Szabo und Julia Rosenberg, Bildungskoordinatorin für das Projekt Energie 2020 der Verbraucherzentrale NRW, sind 28 Viertklässler Stromfressern auf die Spur gekommen und haben gelernt, wie Stromsparen und Klimaschutz miteinander zusammenhängen. Denn Klimaschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die auf eine breite Unterstützung aller angewiesen ist. Schon die junge Generation kann nicht früh genug darauf hingewiesen werden, die Energievorräte zu schonen.

Nicht mit erhobenem Zeigefinger sondern spielerisch und mit viel Spaß wurde ihnen in drei Doppelstunden von Rosenberg gezeigt, wie und wo überall Strom gespart werden kann.

„Dabei war uns wichtig, den Kindern zu vermitteln, dass viel Strom eingespart werden kann, wenn viele einzelne Menschen auch nur ein wenig bewusster mit dem Stromverbrauch umgehen. Es muss nicht immer jeder alle Energiespartipps auf einmal anwenden“, so die Bildungskoordinatorin.

„Wir haben zum Beispiel gelernt, dass es besser ist, einen Fernseher ganz auszuschalten bzw. den Stecker rauszuziehen, anstatt ihn auf Standby laufen zu lassen“, berichtete Marlene von ihrer Projektarbeit. So konnte auch die Frage des Bürgermeisters, ob Glüh-, Energiespar - oder LED-Lampen die größeren Stromfresser sind, ganz schnell beantworten. „Das sind die Glühlampen, weil die den größten Teil ihrer Energie als Wärme abgeben und nicht als Licht. Die werden ganz heiß“, sagte Kilian.

Mit viel neuem Wissen und Fragebögen ausgestattet, gingen die Kinder hochmotiviert nach Hause und erforschten in ihrem privaten Umfeld, wo schon Strom eingespart wird und wo noch nicht. Eltern, Großeltern und Bekannte wurden befragt und bei Stromverschwendung belehrt, wie sie es besser machen könnten. Über 100 Interviews wurden in den vergangenen drei Wochen durchgeführt und sogar 42 neue Stromsparer gefunden.

Bewusst wurden die Unterrichtseinheiten auf drei Wochen gelegt, so dass die Kinder Zeit hatten, alles auszuprobieren und auch Vorurteile abzubauen. „Einige glaubten, dass der Fernseher kaputt geht, wenn man ihn ganz ausstellt oder dass das Essen auf dem Herd immer überkocht, wenn man einen Deckel auf dem Topf legt“, sagte Rosenberg.

„Voller Stolz, was sie alles gelernt haben, verließen sie nach den Projektstunden das Klassenzimmer und waren ganz erpicht darauf, das neue Wissen anzuwenden und zum Beispiel den Eltern erklären zu können, wie und wo überall Strom eingespart werden kann“, sagte Szabo.

Auch Bürgermeister Pesch war begeistert von der Energie, mit der die Kinder das Thema angingen und sich für ein energiebewussteres Verhalten einsetzen. Denn Klimaschutz fange schon im Kopf an, wenn man sich darüber bewusst wird, was man überhaupt macht. Er überreichte den Schülern bei seinem Besuch nicht nur gemeinsam mit Energieberaterin Susanne Berger die Zertifikate, sondern nahm sich auch viel Zeit, die Fragen der neu ernannten Energiespardetektive zu beantworten, auch zu seinem eigenen Stromverhalten.

Zur Freude der Kinder hatte er auch persönlich jede einzelne Urkunde im Beisein der Kinder unterschrieben.

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