Ratingen Der verkaufsoffene Sonntag fällt aus

Ratingen · Politik und City-Kauf haben entschieden: Der Fischmarkt am 25. Juni findet ohne die Einzelhändler statt.

 In diesem Jahr bleiben die Geschäfte in Ratingen Mitte dicht. Die Gewerkschaft Verdi hat ein Eilverfahren beim Verwaltungsgericht Düsseldorf eingereicht. Zum Fischmarkt strömen die Massen Jahr für Jahr in die Innenstadt.

In diesem Jahr bleiben die Geschäfte in Ratingen Mitte dicht. Die Gewerkschaft Verdi hat ein Eilverfahren beim Verwaltungsgericht Düsseldorf eingereicht. Zum Fischmarkt strömen die Massen Jahr für Jahr in die Innenstadt.

Foto: RP-AF

Nach dem Aus für den verkaufsoffenen Sonntag (VOS) beim Lintorfer Weinfest gibt es nun auch schlechte Nachrichten für den Einzelhandel in Ratingen Mitte: Wie die RP erfuhr, werden die Geschäfte am kommenden Sonntag, 25. Juni, dicht bleiben. Dies bedeutet: Es wird nur der Fischmarkt stattfinden. Bürgermeister Klaus Konrad Pesch betonte, dass Politik und der City-Kauf diese Entscheidung nach Gesprächen am vergangenen Freitag und Samstag getroffen hätten. Man habe keine Möglichkeit gesehen, gegen die von der Gewerkschaft Verdi ins Feld geführten Argumente juristisch bestehen zu können, betonte Pesch.

Verdi hatte bereits Anfang Juni die verkaufsoffenen Sonntage anlässlich des Weinmarktes in Lintorf (18. Juni) und des Fischmarktes in Mitte (25. Juni) gerichtlich stoppen lassen. Man hatte beim Verwaltungsgericht Düsseldorf Eilverfahren gegen die Sonntagsöffnungen eingereicht.

Stephanie Peifer, Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks Düsseldorf, hatte erklärt, dass der verfassungsrechtliche Schutz des arbeitsfreien Sonntags verlangt, dass Geschäfte am Sonntag nur dann geöffnet sein dürfen, wenn nicht das Einkaufen und die Arbeit in den Geschäften im Vordergrund stehen, sondern Feste, Märkte und andere Veranstaltungen.

Laut Verdi werden die Ladenöffnungen anlässlich des Weinmarktes und des Fischmarktes diesen Anforderungen nicht gerecht. Denn der Rat der Stadt habe die Schätzungen der Veranstalter ungeprüft zugrunde gelegt und der Gewerkschaft im Vorfeld "gänzlich widersprüchliche Zahlen" mitgeteilt. Da auch sonst nicht erkennbar sei, dass die Ladenöffnungen zulässig sind, habe Verdi die entsprechenden Eilanträge gestellt. Zuletzt hatte Verdi am 31. Mai durch das Verwaltungsgericht Düsseldorf einen verkaufsoffenen Sonntag in Düsseldorf untersagen lassen.

Manuela Kessler, die Vorsitzende des innerstädtischen Werberings, hatte sich anlässlich der Vorstellung des Programms zum Fischmarkt noch kämpferisch gezeigt. "Wir gehen davon aus, dass die Läden öffnen werden. Und rund 80 Prozent der Händler in der Innenstadt wollen mitmachen." Sie zeigte sich gestern tief enttäuscht und will am Sonntag bei ihrer Eröffnungsrede noch einmal auf das Thema "VOS und Verdi" eingehen.

Mit Blick auf den verkaufsoffenen Sonntag in Lintorf hatte Bürgermeister Pesch kurzfristig juristische Schritte eingeleitet. Doch Verdi setzte sich vor dem Oberverwaltungsgericht durch.

Die nachgebesserte Beschlussvorlage war seiner Meinung nach hieb- und stichfest. Alle Kriterien für einen verkaufsoffenen Sonntag seien absolut erfüllt. "Besser kann man nicht argumentieren. Wenn das nicht reicht, weiß ich auch nicht mehr, was man noch machen und schreiben kann", meinte Pesch.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort