Ratingen Der Rosenmontagszug ist diesmal kleiner

Ratingen · Zoch-Leiter Arthur Lenhardt und sein Team erwarten 40 000 jecke Besucher – wenn das Wetter mitspielt.

Zoch-Leiter Arthur Lenhardt und sein Team erwarten 40 000 jecke Besucher — wenn das Wetter mitspielt.

Arthur Lenhardt ist da ganz entspannt. Auch wenn der große Rosenmontagszug in diesem Jahr ein paar Nummern kleiner ausfällt, wird der närrische Lindwurm wieder die Massen anziehen. Der Zug-Leiter, der den Job im zehnten Jahr macht und immer noch viel Spaß daran hat, rechnet bei gutem Wetter mit rund 40 000 Besuchern. Und doch: Einen Zug dieser Größenordnung auf die Straße zu bringen, ist ein hartes Stück Arbeit. Und das Ganze wird nicht leichter.

Manche Vereine und Gruppen ziehen sich zurück, der Nachwuchs fehlt an manchen Stellen, der Karneval ist längst kein Selbstläufer mehr. Von der einstigen Rekordzahl mit 102 Nummern für Wagen, Kapellen und Fußgruppen ist der aktuelle Zug weit entfernt. Lenhardt hat 81 Nummern ausgegeben. "Das ist ganz ordentlich", sagt der Homberger, der bei seiner Arbeit sehr tatkräftig von seiner Familie, vor allem von Ehefrau Gabriela unterstützt wird. Sie fungiert als zweite Zugleiterin und weiß genau, wie es hinter der Zug-Kulisse abgeht. Ein Düsseldorfer Sicherheitsunternehmen wird auch in diesem Jahr wieder die Organisatoren mit einem 30-köpfigen Team unterstützen.

Der Wahlkampf und das Duell zwischen Bürgermeister Harald Birkenkamp und seinem Herausforderer Klaus Konrad Pesch, der für die CDU, SPD, die FDP und die Grünen antritt, wird beim Zug eine Rolle spielen. Pesch, der Erste Beigeordnete, wird auf dem Wagen der CDU Kamelle werfen. Das Motto der politischen Truppe: Alle Trümpfe in der Hand! Eine nette Idee hatte das Team von der Martin-Luther-King-Gesamtschule: Commander und Schulleiter Michael Kreft wird in einem Space-Shuttle daherkommen und die erste "interplanetarische Inklusionsschule" präsentieren. Die Jecken am Straßenrand werden mit Astronautenkost versorgt. Ein Hingucker wird auch das Großaufgebot der Roten Funken sein, die im Jubiläumsjahr (sechs mal elf Jahre) mit 120 Aktiven unterwegs sein werden. Und die Ratinger Tollitäten, Karl-Heinz IV. und Ingrid II., wollen gemäß dem Motto "Jetz wöhd jeck jezaubert" mit ihrem Wagen für magische Momente sorgen.

Lenhardt, der in wenigen Tagen 66 Jahre alt wird, will am Rosenmontag nichts dem Zufall überlassen. Bereits gegen sechs Uhr am Morgen wird er die Strecke abfahren und alle Punkte noch einmal kontrollieren. Der Zugleiter denkt aber bereits an die Zukunft, also die Umgestaltung des Düsseldorfer Platzes, die Auswirkungen auf die Organisation haben könnte. "Aber auch dafür werden wir sicherlich eine Lösung finden", sagt er.

Noch am Rosenmontag macht er sich dann zusammen mit seiner Frau aus dem Staub: Die Rheinländer urlauben in der Salzburger Bergwelt, in Obertauern.

(RP)
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