Ratingen Der Pollenflug wird zum Pollenfluch

Ratingen · Am kommenden Montag, 10. April, steht das Allergie-Mobil mit wichtigen Tipps auf dem Marktplatz in Ratingen.

 Einmal kräftig pusten, dann kann im Allergiemobil die Lungenfunktion gemessen werden. Die rollenden Untersuchungswagen touren durch ganz Deutschland.

Einmal kräftig pusten, dann kann im Allergiemobil die Lungenfunktion gemessen werden. Die rollenden Untersuchungswagen touren durch ganz Deutschland.

Foto: andreas probst

Es ist wieder die Zeit, in der die Menschen, die unter Allergien leiden, so richtig geplagt werden. Aktuell bereitet der Pollenflug von Hasel, Weide und Erle vielen Allergikern Beschwerden.

Die Heuschnupfen-Patienten klagen über Niesattacken, Husten, Atemnot, tränende und juckende Augen und über Schlaflosigkeit. Allergische Beschwerden müssen möglichst frühzeitig bekämpft werden, damit aus einem harmlosen Heuschnupfen kein Asthma wird.

Der Deutsche Allergie- und Asthmabund e.V. (DAAB) tourt dazu passend mit seinen Allergie-Mobilen durch Deutschland. Die fahrenden Beratungsstellen bieten Rat und Informationen zu Allergien, Asthma und Neurodermitis. Nahezu jeder Dritte in Deutschland ist von Allergien, Asthma, Neurodermitis oder Urtikaria betroffen. Dies betrifft Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Gerade der Heuschnupfen wird oftmals unterschätzt und nicht angemessen behandelt.

Bei 30 Prozent der Pollenallergiker entwickelt sich jedoch im Verlauf der Erkrankung ein Asthma bronchiale - und über die Hälfte aller Pollen-Allergiker vertragen zeitweilig oder sogar ganzjährig kein frisches Kern- und Steinobst mehr.

Dies bezeichnet man als pollenassoziierte Kreuzreaktion. Starker Pollenflug kann auch andere Allergien verstärken oder Hautbeschwerden wie einen Neurodermitisschub auslösen.

Am Allergie-Mobil stehen Beratungskräfte des Deutschen Allergie- und Asthmabundes den Ratsuchenden zur Verfügung, die neben der Beratung eine kostenlose Lungenfunktionsmessung und auch Ratgeber, Zeitschriften und weitere Informationen zu den Themen bieten. Die Allergie-Mobile des DAAB absolvieren bundesweit rund 250 Termine jährlich. Und die Fragen zu Allergien auf Pollen, Nahrungsmitteln, Hausstaubmilben, Duftstoffen oder zu Asthma, Neurodermitis, Laktose, Fruchtzucker, Gluten und Co. nehmen stetig zu.

Der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) ist seit 1897 als Patientenverband für Kinder und Erwachsene mit Allergien, Asthma, Neurodermitis und Urtikaria aktiv. Er feiert in diesem Jahr übrigens sein 120-jähriges Bestehen.

Der Deutsche Allergie- und Asthmabund erhält verstärkt Anfragen zum Thema Birkenpollenallergie. Dabei wurden viele Patienten von den allergischen Beschwerden überrascht. Rückmeldungen aus NRW geben Hinweise auf einen schnellen Anstieg der Beschwerden. Auch die Pollenflugvorhersagen melden seit einigen Tagen für Teile Deutschlands Birkenpollenbelastungen an.

Beispielsweise im nordrhein-westfälischen Tiefland, in Hessen, im Rhein-Main-Gebiet, in Rheinland-Pfalz, im Saarland, in Regionen an Rhein, Pfalz, Nahe und Mosel wie auch am Oberrhein oder im unteren Neckartal, zum Teil gibt es auch schon leichte Belastungen in Bayern. Zusätzlich kommt eine Pollenbelastung durch Eschen hinzu, die vor dem letzten Wochenende schon in ganz Deutschland zum Teil stärkere Pollenbelastungen als die Birke aufweisen konnte.

Die Pollenbelastung konnte durch das sehr schöne Wochenendwetter schnell ansteigen. Auch der zum Teil sehr kräftige Wind trug dazu bei. Pollen könnten aus leicht geöffneten Blütenkätzchen dadurch vermehrt heraus geweht worden sein. Inzwischen ist die Pollenbelastung durch Birke und Esche in NRW sowie in Teilen von Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, beispielsweise im Rhein-Main-Gebiet, sogar schon mittel bis hoch. Bei ähnlicher Blütezeit kann eine Eschenpollenallergie leicht mit einer Birkenpollenallergie verwechselt werden. Bei einer geplanten Hyposensibilisierung auf Birke muss daher genau geklärt sein, auf welche Allergieauslöser der Patient reagiert. Bei Allergien auf Hauptallergene sei eine Hyposensibilisierung zu empfehlen, da diese auch in den Therapiepräparaten enthalten sind.

Reagiert der Patient aber nur auf Nebenallergene der Birke oder mit der Esche auf ein Ölbaumgewächs, kann eine Hyposensibilisierung auf Birke in der Regel nicht die gewünschte Linderung der Beschwerden erbringen.

(RP/kle)
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