Kreis Mettmann Der Kreis hat wenig guten Boden für Mais

Kreis Mettmann · Entgegen dem NRW-Trend werden im Kreis Mettmann nur acht Prozent der Fläche für den Maisanbau genutzt.

In NRW wird auf mehr als einem Viertel der Ackerfläche Mais angebaut. Zu diesem Schluss kam jetzt Information und Technik Nordrhein-Westfalen als statistisches Landesamt. Damit setze sich die Nachfrage aus Energien aus nachwachsenden Rohstoffen in NRW weiterhin fort, folgerte das Amt. Bei Kritikern steht der vermehrte Anbau von Mais in Verruf geraten. Zwischen Mai und August schießt die Pflanze auf zwei Meter Höhe, auf bis zu 20 Tonnen Biomasse bringt sie es pro Hektar. Doch der Mais gilt als Humusfresser. Was er verzehrt, muss in Form von Dünger dem Boden wieder beigefügt werden. Schon ist von Bodenauszehrung und schädlichen Monokulturen die Rede.

Zumindest im Kreis Mettmann kann davon überhaupt keine Rede sein, erklärt Martin Dahlmann, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Mettmann. Auf den Ackerflächen würden nur acht Prozent zum Anbau von Mais genutzt, und das in der natürlichen Fruchtfolge. "Wir sind also weit davon entfernt, hier eine "Vermaisung" oder eine Monokultur zu haben."

Normale Fruchtfolge bedeutet, dass auf einer Ackerfläche Getreide wie Weizen oder Hafer mit Rüben, Raps und eben auch Mais im Wechsel angebaut werden. Dadurch bleibt der Boden gesund, Schädlinge, die sich auf ein Gewächs spezialisiert haben, werden so im Zaum gehalten.

Zudem ist der Mais auf einen bestimmten Boden angewiesen. Im Kreisgebiet gedeiht er etwa besonders gut in Ratingen und Umgebung, da der Boden dort sehr lößhaltig ist. "Ich komme aus Wuppertal und bei uns in der Höhe und auf unserem Boden mag der Mais es beispielsweise nicht so gerne", erklärt Martin Dahlmann. "Im Kreis wird Mais hauptsächlich von den Landwirten angebaut, die damit ihre Kühe und Schweine füttern." Einer der Landwirte, die auf ihrem Acker Mais anbauen, ist Christoph Maurer in Homberg. Auf einer Fläche von 5,2 Hektar baut er Mais an, den er an seine 30 Milchkühe verfüttert. "Für die Kühe ist der Mais ideal, denn er bietet eine gute Ergänzung zum Gras oder zur Winterfütterung." Mais sei sehr energiehaltig, genau das Richtige also für die Milchwirtschaft. Beim Anbau achtet Christoph Maurer genau auf die Fruchtfolge. "Das ist einfach besser für den Boden", sagt er. Im Winter lässt er deshalb eine Zwischenfrucht auf seinen Feldern wachsen, bevor er Ende April Mais oder Rüben aussät. Auch auf Gut Aue in Hubbelrath ist auf einer Fläche von etwa 35 Hektar Mais ausgesät. Im November wird der Mais gedroschen, in einer Trocknungsanlage wird er so getrocknet, dass er gelagert werden kann. Nach Bedarf wird der Mais gemahlen und an die Hühner verfüttert. Zudem ist auf Gut Aue eine von zwei Biogasanlagen im Kreis Mettmann in Betrieb.

(RP)
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