Ratingen Der Klimawandel steht bei Schülern auf dem Stundenplan

Ratingen · "Ich fand das ganz toll spannend. Denn Strom kenne ich nur aus der Steckdose", begeisterte sich Nia (7) für das spektakuläre Experiment. Denn anlässlich einer außergewöhnlichen Schulstunde zum Thema Klimawandel stand nicht etwa Klassenlehrerin Heike Krüll vorn. Nia und ihre Mitschüler aus der 2c wurden von Sabine Köster, Fachfrau der Deutschen Umwelt Aktion (DUA), unterrichtet - übrigens auf Einladung der Stadt.

 Interessanter Anschauungsunterricht an einem kleinen Kohlekraftwerk für die Klasse 2 c.

Interessanter Anschauungsunterricht an einem kleinen Kohlekraftwerk für die Klasse 2 c.

Foto: Achim Blazy

Und zwar nicht anhand theoretischer Daten und Fakten, sondern überwiegend praxisnah per Experiment. Welche Möglichkeiten der Stromerzeugung es gibt, welche davon die Umwelt besonders belasten oder sie schonend behandeln und wie generell Energie gespart werden kann, das stand für die 2c, die sogenannte "Eulenklasse" der Albert-Schweitzer-Schule, nun auf dem Stundenplan. "Ich war ganz aufgeregt", bilanzierte Fine (7) den Vormittag. "Das Experiment war gut." Auf kindgerechte Art servierte Sabine Köster in ihrer Lehrstunde à la "Sendung mit der Maus" viel Wissenswertes.

Aufgebaut wurde ein Kohlekraftwerk en miniature. Ein Kind durfte Wasser holen, währenddessen erklärte die Umweltpädagogin das Prinzip einer Feuerschiene aus Eisen zur Umwandlung von Hitze zu Strom. "Kennt Ihr Jim Knopf?", fragte sie nach dem telegenen Dampfmacher aus der Augsburger Puppenkiste.

Denn dessen Lokomotive wird ja über die Insel mit zwei Bergen auch per Dampf getrieben. Hochmotiviert und konzentriert lauschten 2c-ler wie Marvin, Daniel und Emma und staunten, dass die Versuchsanordnung nicht bloß "hübsch" aussah, sondern plötzlich zischte. "Dann kam ein schriller Pfeifton, und plötzlich bewegte sich da was", referierte Fine.

"Was aus Schornsteinen kommt, ist kein Dampf. Was aus Schornsteinen kommt, ist Rauch", vermittelte die Umweltpädagogin Wissen im Schnellverfahren. Denn der außerplanmäßige Unterricht war auf zwei Schulstunden limitiert. Aber damit nicht vorbei. "Vorbereitet hatten wir nichts", erklärte Heike Krüll, für die Eulen-Schüler verantwortliche Klassenlehrerin. "Das hätte den Überraschungseffekt zu sehr gemindert." Aber nachbereitet werde diese Kurzlektion auf jeden Fall. "Wir greifen das Thema im Sachkundeunterricht auf" und an allen anderen, passenden Stellen.

Das sind oft Kleinigkeiten, die sich im Bewusstsein der jungen Generation verankert haben. "Morgens ziehen wir die Jalousien hoch, damit Tageslicht reinkommt", erklärt Nia typische Maßnahmen. "Wenn man nicht zuhause ist, muss die Heizung nicht doll laufen", ergänzte Fine. Nur den Müll, den trennt bei beiden noch die Mama.

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