Ratingen Der Klimaschutz nimmt Fahrt auf

Ratingen · Mobilitätswoche: Ratingen wurde als einzige deutsche Stadt nach Brüssel eingeladen. Dies lag auch an Elena Plank.

 Große Teile des städtischen Fuhrparks (hier neue Fahrzeige) sind bereits klimaschonend unterwegs.

Große Teile des städtischen Fuhrparks (hier neue Fahrzeige) sind bereits klimaschonend unterwegs.

Foto: RP/Stadt Ratingen

Die Liste der Projekte ist lang – vor allem mit Blick auf den Klimaschutz. Es gibt viel zu tun. Einiges hat man seitens der Stadt schon auf den Weg gebracht. Viel Lob gab es für die städtische Klimaschutzmanagerin Elena Plank in der Sitzung des Stadtentwicklungs- und Umweltausschusses – zum einen für das, was sie im ersten Jahr ihrer Tätigkeit schon umgesetzt hat, zum anderen für das, was sie für die nahe Zukunft plant.

Umweltdezernent Martin Gentzsch informierte den Ausschuss über eine besondere Auszeichnung für Ratingen: „Wegen unseres Beitrags zur Europäischen Mobilitätswoche im Jahr 2018 sind wir als einzige deutsche Stadt vom Bundesumweltministerium eingeladen worden, an der Veranstaltung zur Preisverleihung in Brüssel teilzunehmen.“ Gentzsch dämpfte zwar die Hoffnung, dass Ratingen tatsächlich den EMW-Award gewinnt, immerhin haben weltweit mehr als 4.000 Städte teilgenommen. „Aber die Einladung nach Brüssel ist schon Auszeichnung genug.“

Diese ist umso bemerkenswerter, als Plank für die Organisation der Mobilitätswoche sehr wenig Zeit zur Verfügung hatte. Dennoch gelang es ihr, mehr als 20 Akteure für zahlreiche Aktionen rund um das Thema „Nachhaltige Mobilität“ zu gewinnen. Diese Kampagne war aber nur ein Teil der umfangreichen Aktivitäten für mehr Klimaschutz im Jahr 2018. Stellvertretend für den gesamten Stadtentwicklungs- und Umweltausschuss stellte der Vorsitzende des Klimabeirates, Jürgen Lindemann, fest: „Wir sind sehr zufrieden.“

Anerkennung gab es auch von den Grünen: „Diese Anerkennung haben wir vor allem der ganz hervorragenden Organisation durch unsere Klimaschutzmanagerin zu verdanken“, sagte Christian Otto, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Ratsfraktion. Da der Schwerpunkt ihrer Arbeit im Jahr 2019 das Thema Energie ist, möchte die Stadt sich aber erst wieder in zwei oder drei Jahren erneut an der Mobilitätswoche beteiligen. Das halten die Grünen für falsch und verweisen auf das Angebot der Nationalen Koordinierungsstelle beim Umweltbundesamt. Fraktionsvorsitzender Hermann Pöhling sagt: „Als zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um die Europäische Mobilitätswoche und alle Fragen zur nachhaltigen Mobilität kann die Verwaltung dort fachliche Hilfestellung, informative Webinare und verschiedene Netzwerkveranstaltungen in Anspruch nehmen.“ Otto und Pöhling verweisen auf das Jahresthema 2019 des Unternehmensverbandes Ratingen: Mobility City. Da in diesem Jahr auch Unternehmen zur Teilnahme an der Europäischen Mobilitätswoche eingeladen sind, biete sich eine Kooperation doch geradezu an.

Zum diesjährigen Thema „Aktive Mobilität zu Fuß“ der Mobilitätswoche beantragen die Grünen die Prüfung eines autofreien Sonntags zum Abschluss der diesjährigen Kampagne. Sie betonten: „Unmögliches fordern wir nicht. Einen autofreien Sonntag in einem Stadtteil auszuprobieren, wäre aber ein guter Anfang.“

Ebenfalls positiv nahm der Ausschuss das Konzept auf, mit dem der Umweltdezernent und die Klimaschutzmanagerin die Elektromobilität voranbringen wollen. Hauptpunkte sind dabei die konsequente Umstellung des städtischen Fuhrparks auf klimafreundliche Antriebe und der schrittweise Ausbau der Ladeinfrastruktur in Ratingen.

Die ersten zwei städtischen Elektroautos sind bereits seit 2018 unterwegs. Nun kommen fünf weitere hinzu. Inzwischen fährt fast die Hälfte der städtischen Pkw-Flotte klimaschonend. Von den insgesamt 24 Fahrzeugen haben sieben einen reinen, batterieelektrischen Antrieb, ein weiteres ist ein Plug-in-Hybrid. Drei Pkw fahren mit Erdgas. Für Wege, die ohne Materialtransport zurückgelegt werden, stehen zudem Dienstfahrräder zur Verfügung.

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