Nachfolger gesucht Der Brandschutz ist ein Vollzeitjob

Jörg „Paletti“ Brunnöhler hat seit 2015 den Posten für Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung entwickelt. Nach seinem Eintritt in den Ruhestand wird nun ein Nachfolger gesucht.

 Beim Tag der offenen Tür gibt es nicht nur Informationen, sondern auch Übungen.

Beim Tag der offenen Tür gibt es nicht nur Informationen, sondern auch Übungen.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Da hat aber jemand ganz und gar nicht gut aufgepasst: Das Feuer aus dem Kamin hat auf die Holzstücke übergeschlagen, die jemand unachtsam hat am Kamin liegen lassen. Schnell breitet sich der Rauch im Zimmer aus und verteilt sich kurz darauf im Treppenhaus des drei-geschossigen Familienhauses.

Aber Entwarnung an dieser Stelle: Dieser Brand war gar keiner und wohnen kann in diesem Hauch auch niemand. Für den Rauch sorgte eine Nebelmaschine, die an das sogenannte Rauch-Demohaus angeschlossen ist. Das sieht zwar auf den ersten Blick aus wie ein Puppenhaus, ein Spielzeug ist es aber nicht. Hier werden, auch für Kinderaugen schnell erfassbar, die brenzligen Situationen gezeigt, in denen ganz leicht ein Feuer ausbrechen kann und wie sich der gefährliche Rauch im Haus durch offene Türen und das Treppenhaus ausbreiten kann. Damit gehört es zu den wichtigsten Requisiten in der Brandschutzerziehung und der Brandschutzaufklärung.

Seit 2015 ist dafür bei der Heiligenhauser Feuerwehr eine eigene Vollzeitstelle eingerichtet worden, die von Stadtbrandinspektor Jörg Brunnöhler – allen viel besser als Paletti bekannt – mitgestaltet und entwickelt wurde. Um die Präventionsmaßnahme zu unterstützen, erhielt die Heiligenhauser Feuerwehr 2016, dank einer großzügigen Beigabe von 3000 Euro vom Förderverein, das Rauch-Demohaus, das auch mit einem Rauchmelder ausgestatett ist.

Mit dem Haus war Paletti in Kindergärten, Schulen und anderen Einrichtungen, wie beispielsweise der Lebenshilfe unterwegs, um eindrücklich vor den Gefahren zu warnen, die Feuer mit sich bringt. Denn noch immer gehört „Feuerwehrmann“ oder „Feuerwehrfrau“ zu den beliebtesten Antworten von Kindern auf die Frage, was sie mal werden wollen. Die geballte Begeisterung zeigt sich zum Beispiel regelmäßig bei den Tagen der offenen Tür, die die Feuerwehr an ihrem Hauptsitz veranstaltet. „Bei der Feuerwehr zu arbeiten, ist einer der interessantesten Berufe, die man haben kann“, findet Paletti, der sich nun aus seinem Traumberuf in den Ruhestand verabschiedet hat.

Die Stadt Heiligenhaus sucht nun einen Nachfolger für einen spannenden Posten. Wer sich für den interessiert, muss eine Laufbahnausbildung in der Laufbahngruppe 1, 2. Einstiegsamt (ehemaliger Mittlerer feuerwehrtechnischer Dienst) nach VAP 1.2 Feu NRW nachweisen. Außerdem muss der Kandidat den Lehrgang „Gruppenführer, hauptamtlich“ (B-III) erfolgreich abgeschlossen haben. Dazu braucht es pädagogische Grundkenntnisse zur Vermittlung der Themenbereiche an Kinder, Jugendliche und Erwachsene, ausgeprägte kommunikative Fähigkeiten und eine Fahrerlaubnis der Führerscheinklasse C/CE.

Zu den Aufgaben gehört dann die Planung und Durchführung von Veranstaltungen der Brandschutzerziehung für Kinder und Jugendliche und der Brandschutzaufklärung für Jugendliche und Erwachsene in enger Zusammenarbeit mit den ansässigen Bildungseinrichtungen, Betrieben und Vereinen; aber auch Raumübungen und Aktionen zur Aufklärung und Stärkung der Selbsthilfe der Bevölkerung.

Ebenso gehört die Unterstützung der Vorbeugenden Brandschutzes in der Brandschutzdienststelle und der Alarmdienst dazu.

Weitere Informationen zu den Anforderungen und zur Bewerbung auf www.jobs.heiligenhaus.de

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