Ratingen Der Bau der Polizeiwache hat begonnen

Ratingen · Die Polizei hofft, zum Ende kommenden Jahres umziehen zu können. Der ursprüngliche Termin ist nicht zu halten.

 Unten rechts, wo auf dieser Luftaufnahme noch ein Gebäude steht, ist mit dem Bau der Polizeiwache begonnen worden.

Unten rechts, wo auf dieser Luftaufnahme noch ein Gebäude steht, ist mit dem Bau der Polizeiwache begonnen worden.

Foto: Achim Blazy

Ost Der Bau der neuen Polizeiwache an der Josef-Schappe-Straße hat soeben begonnen. Gestern saß Bauherr Roland Adena wieder einmal mit seinen Architekten zusammen, um über den Ablauf zu sprechen. Ursprünglich sollte die Wache am 1. Mai 2014 fertig sein. Das gibt die Ausschreibung des Bau- und Liegenschaftsbetriebes (BLB) NRW vor. Käme es zu einer Verzögerung, könnte der BLB theoretisch aus dem Projekt aussteigen: Dann wäre wieder alles offen. Doch wegen der Verzögerungen durch Gerichtsverfahren sei dieser Termin unmöglich zu halten, sagte gestern Uli Löhe, Polizeipressesprecher. Derzeit verhandele man mit dem Bauherrn über einen neuen Termin. Man hoffe aber, Ende 2014 einziehen zu können.

Um den Standort der Hauptwache hatte es bekanntlich jahrelange Diskussionen gegeben. Die alte Wache am Düsseldorfer Platz hat es längst hinter sich, zudem gibt es Leerstand durch Wegzug von Abteilungen. Verhandlungen mit dem Vermieter zogen sich hin und waren letztlich erfolglos. Die Stadt machte sich auf die Suche nach einem neuen Standort. Das zuletzt ins Auge gefasste ehemalige Ford Giertz-Gelände am Hauser Ring schnappte ein anderer Investor dem Kreis weg. Wieder stand die Stadt mit leeren Händen da. Der Bau-und Liegenschaftsbetrieb NRW nahm die Sache im Auftrag der Kreispolizeibehörde schließlich selbst in die Hand und startete am 9. Januar 2013 eine Ausschreibung. Die Stadtverwaltung hätte sich noch mit einem eigenen Grundstück am Krumbachskothen/Ecke Stadionring beteiligen können — tat es aber wohl nicht rechtzeitig: Ihrer Meinung nach war die Ausschreibung mangelhaft, und so zog man gegen das Vergabeverfahren vors Gericht. Parallel versuchte die Stadt mit der Änderung des dortigen Bebauungplanes eine "Verhinderungsplanung", so Adena, durchzuboxen. Der kuriose Plan der Verwaltung: Im neuen B-Plan wird einfach ein Parkhaus dort reingemalt, wo Adena die Wache plante. Die Vorlage 76/2013 zum B-Plan Ost 218 "Brückenbauwerk am Ostbahnhof" sollte das zementieren. Das Gericht wertete das aber als verzerrenden Wettbewerbsvorteil gegenüber dem Privatinvestor und gab grünes Licht für die Wache in Ost. Insgesamt hatten sich nur zwei Anbieter an der Ausschreibung beteiligt.

Die Kollegen freuten sich auf den Umzug, sagte Löhe. Die ständigen Verzögerungen habe man ihnen nur schwer vermitteln können. Jetzt aber sei "Licht am Ende des Tunnels" zu sehen.

Für das Vermieterauswahlverfahren zeichnet das Architektenbüro Norbert Post und Hartmut Welters aus Dortmund verantwortlich. Es war auch an der Ausschreibung für die Polizeiwache in Waldbröl, die Ende dieses Jahres bezogen werden soll, beteiligt.

Adena plant ein dreigeschossiges Gebäude mit einem zusätzlichen Staffelgeschoss mit Flachdach, heißt es in der Vorlage 212/2012. Im Kellergeschoss sei eine Tiefgarage mit 18 Stellplätzen vorgesehen. Im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss befinde sich die eigentliche Wache, während im zweiten Obergeschoss und im Staffelgeschoss Büro- und Verwaltungsräume eingerichtet werden sollen.

Das Gelände ist bereits ausgeschachtet worden. Am Fundament wird schon gearbeitet.

(RP)
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