Tag der offenen Tür Das Stadtarchiv zeigt seine Schätze

Ratingen · Den bundesweiten Tag der Archive nutzt auch die Ratinger Einrichtung, um interessierten Bürgern seine Bestände in den Magazinen zu zeigen. Es gibt mehrere Führungen durch das Haus.

 Blick auf das symbolisch errichtete „Obertor“ im Jahre 1926, als Ratingen sein 650-jähriges Stadtbestehen feierte.

Blick auf das symbolisch errichtete „Obertor“ im Jahre 1926, als Ratingen sein 650-jähriges Stadtbestehen feierte.

Foto: Stadtarchiv

  Das Ratinger Stadtarchiv bewahrt nicht nur Dokumente und Fotos, die Zeugnisse der Ratinger Stadtgeschichte sind, es ist auch in einem historischen Gebäude untergebracht. An der Mühlheimer Straße 47 befindet sich nämlich das ehemalige Lehrerseminar.

Bereits seit den 1870er Jahren bemühte sich die Stadtverwaltung, ein „Königliches Lehrerseminar für katholische Zöglinge nebst Seminar-Präparanden-Anstalt“ nach Ratingen zu ziehen. Damit wäre die Stadt Sitz eines überregionalen Zentrums für die Ausbildung von Volksschullehrern geworden. Erst am 18. Mai 1908 konnten die Pläne jedoch realisiert und das neu gegründete Lehrerseminar in einem angemieteten Gebäude am Kaiserplatz (Kronprinzenstraße 3) untergebracht werden.

Am Samstag, 5. März, und Sonntag, 6.  März,  findet der elfte bundesweite Tag der Archive mit dem Motto „Fakten, Geschichten, Kurioses“ statt. Das nimmt das Stadtarchiv Ratingen zum Anlass, die Türen des Archivs in eben jenem ehemaligen Lehrerseminar am Sonntag, 6. März, für interessierte Bürgerinnen und Bürger zu öffnen. An diesem Tag erlaubt es einen Blick hinter die sonst fest verschlossenen Magazintüren auf meist verborgene „Schätze“ wie beispielsweise die Stadterhebungsurkunde von 1276.

Mit dieser Stadterhebungsurkunde begann die politische Karriere des einstigen Pfarr- und Marktdorfes Hretinga oder Hratuga. Die Stadterhebungsurkunde der Stadt Ratingen vom 11. Dezember 1276 ist die wertvollste Archivalie des Ratinger Stadtarchivs. Graf Adolf von Berg und seine Gemahlin Elisabeth gewährten den Einwohnern von Ratingen mit dieser Urkunde einige Privilegien (Steuerfreiheiten, Zollfreiheit im bergischen Herrschaftsgebiet). Ferner durften die Bürger acht Schöffen wählen, die Recht sprechen. Damit erhielt Ratingen ein eigenes Stadtgericht und wurde aus dem Bezirk des Landgerichts „In der Brück“ herausgelöst.

Das Stadtarchiv bietet am 6. März ab 11 Uhr insgesamt vier Führungen durch die Räume des Archivs und speziell durch die Magazine an. Zum Abschluss jeder Führung können ausgewählte Archivalien – Verwaltungsschriftgut, historische Fotos und vieles mehr – aus den Beständen angesehen werden, zudem steht das Team des Stadtarchivs für Fragen wie zu Archivrecherchen bei der Familienforschung zur Verfügung. Abgerundet wird der Besuch im Stadtarchiv mit dem Stöbern in neuen und antiquarischen Büchern, die zum Kauf bereitstehen.

Aufgrund der Corona-Pandemie  ist die Teilnehmerzahl auf maximal 15 Personen je Führung begrenzt, und es gilt die 2G-Regel. Eine Anmeldung und das Mitführen des 2G-Nachweises sind daher verpflichtend. Zudem gilt im gesamten Gebäude die Maskenpflicht.

 Das ehemalige  Lehrerseminar um 1912. Seit 1987 ist das Stadtarchiv gemeinsam mit der Anne-Frank-Grundschule in diesem Gebäude untergebracht.

Das ehemalige  Lehrerseminar um 1912. Seit 1987 ist das Stadtarchiv gemeinsam mit der Anne-Frank-Grundschule in diesem Gebäude untergebracht.

Foto: Stadtarchiv/stadtarchiv

Die Führungen finden zu folgenden Zeiten statt: 11 Uhr, 12.30 Uhr, 14 Uhr und 15.30 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos. Der Zugang zum Stadtarchiv ist leider nicht barrierefrei. Anmelden können sich Interessierte unter Angabe ihres Terminwunsches per E-Mail unter stadtarchiv@ratingen.de oder telefonisch unter 02102/550-4190 oder 02102/ 550-4191.

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