Ratingen Ein wunderschöner Konzert-Nachmittag

Ratingen · Das Jugendsinfonieorchester der Musikschule Ratingen spielte in der Stadthalle.

Das Jugendsinfonieorchester der Musikschule begeisterte die Zuschauer.

Das Jugendsinfonieorchester der Musikschule begeisterte die Zuschauer.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Schon die angenehme Kühle der Stadthalle bewirkte ein Wohlfühlklima beim Publikum. Das Jugendsinfonieorchester sorgte durch ein abwechslungsreiches Programm von Edwin Pröm und seinem Vizekapellmeister Ralf Meiers sowie Benjamin Leuschner (Percussions-Ensemble) für einen wunderschönen Sonntagnachmittag.

Mit der Ballettmusik aus „Rosamunde“ von Franz Schubert, gespielt vom großen Sinfonieorchester, wurde das diesjährige Programm eröffnet. Ausgereifte Agogik und Dynamik und natürlich exzellentes Spiel der jugendlichen Musiker versetzten die Zuhörer gleich in eine klassisch-romantische Stimmung.

Es folgte das Quintett in F-Dur für Klavier und Bläser von Franz Danzi, einem Zeitgenossen Mozarts, das Ralf Meiers hervorragend dirigierte. Alfred Pollmann am Klavier zauberte entzückende Läufe und Kaskaden und sorgte für genaueste Korrespondenz mit dem Bläserensemble. Die schillernden Melodien taten ihr Übriges und verwöhnten das Publikum wie ein Salonorchester mit Unterhaltung auf sehr hohem Niveau.

Astor Piazzolla, der große Bandoneon Spieler und Meister des argentinischen Tangos, stand Pate für das Percussions-Sextett, das von Benjamin Leuschner arrangierte Stück „Libertango“. Das mittlerweile über Ratingen hinaus bekannte Ensemble „SchlagFertig!“ brillierte mit Marimbaphon, Glockenspiel und weiteren Schlagwerken und spielten eine neuartige Version des Tangos.

Begleitet vom großen Sinfonieorchester spielte „SchlagFertig!“ danach Themen aus der Carmen-Suite von Rodion Schtschedrin, die als Ballettmusik konzipiert war. Einleitung, Tanz Habanera und viel Kastagnetten versetzten die Zuhörer in die andalusische Hauptstadt Sevilla.

Das gewöhnungsbedürftige Improvisations-Stück „statement in blue“ von R. Murray Schafer, das ohne Notation auskommt, verlangte vom Orchester selbstständiges Improvisieren, wobei vom Publikum sechs verschiedene Volkslieder herauszuhören sein sollten. Skalen nach Olivier Messiaen, Ganztonleitern und viele nicht so bekannte Tongebilde sorgten für eine hochinteressante Klangwelt.

Die Filmmusik von Alan Menken für den 1992 erschienen Disney-Film „Aladdin“, die hier in einem Medley dargeboten wurde, begeisterte erneut das Publikum. Arabische Klänge, vom Wüstenwind bis zum orientalischen Basar, wurden flott und schwungvoll wiedergegeben.

Elmer Bernsteins Soundtrack zum Western -Klassiker „Die glorreichen Sieben“ bildete den Schluss dieses wunderschönen Sonntag-Nachmittag-Konzerts.

Es gab natürlich auch eine Zugabe: Der Radetzky-Marsch – immer wieder beliebt – animierte natürlich zum Mitklatschen. Es gab Blumensträuße für die Haupakteure.

Das Publikum dankte für dieses außergewöhnliche, abwechslungsreiche Konzert mit stehendem Applaus.

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