Ratingen Das Ende naht

Ratingen · Ab heute ist das ehemalige Kaufhaus Aufterbeck endgültig Geschichte, die letzten Mauern entlang des Steinhausgässchens fallen. Letzte Gelegenheit für die zahlreichen Zuschauer, Erinnerungsfotos zu machen.

Ratingen: Das Ende naht
Foto: Blazy, Achim

Für all die Schaulustigen und Hobbyfotografen ist es heute wohl die letzte Möglichkeit, den Abriss von Aufterbeck zu beobachten und für die Nachwelt festzuhalten. Denn genau nach Zeitplan machten sich die Arbeiter des Abrissunternehmens P&Z ans Werk, um die letzten Wände und Decken des Kaufhauses einzureißen. Bis zuletzt hatte man sich die Ecke am Steinhausgässchen aufbewahrt, schließlich war der Abriss an dieser Stelle besonders sensibel wegen benachbarten Häuser, die an dieser Stelle nur wenige Meter entfernt stehen. Doch heute sollen auch die letzten Reste dem Erdboden gleichgemacht werden.

Gestern Vormittag war es soweit: Das Steinhausgässchen wurde für Passanten abgesperrt, die riesigen schwarzen Spritzschutzmatten wurden vom Kran hochgehievt und dann ging es los.

Vorsichtig knabberte die Betonabbruchschere, von den jüngeren Schaulustigen auch liebevoll Dinosaurierkopf genannt, von unten nach oben den Beton samt Stahlträgern, Entlüftungsrohren und Ähnlichem ab. "Dabei müssen wir natürlich immer auf die Statik achten und Bauteil für Bauteil vorgehen", erklärte Axel Schmücker von P&Z.

18 Meter lang ist der Arm des Baggers, der sich so Stück für Stück systematisch vorarbeitete. Und da es bei jedem Abbruch immer wieder Überraschungen gibt, musste er besonders vorsichtig sein. Ein Betonständerwerk machte kleinere Probleme.

"Das wurde nachträglich gebaut und gehört nicht zum eigentlichen Gebäude", so Schmücker. Diese Unwägbarkeiten sind es auch, die es schwer machen, das genaue Ende der Abbrucharbeiten vorauszusehen. "Aber wir liegen sehr gut im Zeitplan." Wenn dann heute die letzten Betonstücke fallen, geht es erst einmal mit Aufräumarbeiten weiter. Der Schutt wird abgefahren und vorher gründlich getrennt. "Deshalb ist auch die gründliche Entkernung vor dem eigentlichen Abriss so wichtig", erklärt Schmücker. Alle nicht mineralischen Gefahrenstoffe wie Asbest oder PCB müssen vorher entsorgt werden, Schrott aus Stahl und Eisen wird ebenfalls ausgesondert. Der Rest der Betonmasse kommt zum Recycling und wird beim Straßen- und Wegebau wieder verwendet.

Anschließend geht es auf dem freigeräumten Gelände in die Tiefe. Entlang des Steinhausgässchens werden Betonbohrpfeiler in den Boden gebohrt, im Rest des Geländes werden Stahlträger verankert.

Dies dient als Baugrubensicherung und auch als Teil des Fundaments. "Teilweise können wir wohl die alte Bodenplatte erhalten, wo ein neues Fundament gemacht wird, müssen wir tiefer buddeln."

Mit dem Bau des neuen Gebäudes soll Ende September, Anfang Oktober begonnen werden.

(cebu)
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