Ratingen Das Ende einer Schule

Ratingen · Am Mittwoch, 9. November, soll der Schulausschuss den Fahrplan zur Auflösung der Werner-Heisenberg-Realschule festzurren. Der Name verschwindet. Es entsteht eine Dependance der Käthe-Kollwitz-Realschule.

Die Ratinger Schullandschaft steht vor tiefgreifenden Veränderungen. So soll die Werner-Heisenberg-Realschule nach dem endgültigen Abschluss der juristischen Auseinandersetzungen zwischen Stadt und Bezirksregierung schnellstmöglich aufgelöst werden.

Darüber befindet der Schulausschuss am kommenden Mittwoch, 9. November, ab 17 Uhr auf einer Sondersitzung im Lintorfer Schulzentrum. Die Entscheidung gilt als wegweisend für die abschließende Debatte im Rat. Die RP beantwortet die wichtigsten Fragen zum Fahrplan, den die Stadt vorbereitet hat.

Wann wird der Name der Werner-Heisenberg-Realschule in Lintorf verschwinden?

Die Schule soll mit Ablauf des Schuljahres 2011/2012 aufgelöst werden. Ab dem neuen Schuljahr entsteht eine Dependance der Käthe-Kollwitz-Realschule (West) — und zwar zunächst befristet auf drei Jahre. Die Zügigkeit an beiden Schulstandorten soll auf insgesamt fünf Eingangsklassen begrenzt werden.

Warum gibt es für die Dependance-Lösung zunächst eine Befristung?

Die Stadt will damit Zeit gewinnen und die Entwicklung der Schülerzahlen am Lintorfer Standort beobachten. Sollten sich die Zahlen positiv entwickeln, könnte sogar eine eigenständige neue Schule in Lintorf entstehen. Laut Bezirksregierung ist aber auch eine Verlängerung der Frist möglich.

Wie sieht die Umsetzung der Dependance-Lösung konkret aus?

Ab dem neuen Schuljahr werden die ehemaligen Heisenberg-Schüler unter dem Dach der Käthe-Kollwitz-Schule unterrichtet. Vorteil: Der ab der siebten Klasse vorgesehene Differenzierungsunterricht wird breiter aufgestellt. Schuldezernent Rolf Steuwe betonte: "Wir könnten weitere Fächer anbieten." Dazu soll ein Buspendelverkehr zwischen Hauptstandort und Dependance eingerichtet werden. Die Stadt rechnet mit Kosten in Höhe von 20 000 Euro pro Schuljahr.

Wie läuft das Anmeldeverfahren?

Die Schüler werden in der Käthe-Kollwitz-Realschule angemeldet — bei Bedarf mit dem Wunsch, die Dependance in Lintorf zu besuchen. Ein rechtsverbindlicher Anspruch darauf bestehe allerdings nicht, so die Verwaltung. Steuwe betonte jedoch, dass man versuchen werde, auf die Wünsche Rücksicht zu nehmen, schließlich gehe es ja auch darum, den Lintorfer Standort zu stärken.

Warum fiel die große Lösung auf die Käthe-Kollwitz-Realschule?

Diese Schule wird wie die Werner-Heisenberg-Realschule als Halbtagsschule geführt. Die Friedrich-Ebert-Realschule ist eine "Ganztagsschule im Aufbau". Es gibt also unterschiedliche Ansätze und Konzepte.

Wer übernimmt die Leitung des Teilstandortes?

Klaus Fischbach, Leiter der Käthe-Kollwitz-Realschule, wird diese Aufgabe übernehmen. Die ehemalige Leitung der Werner-Heisenberg-Realschule mit Wolfgang Schoch (Leiter) und Werner H. Walter (Stellvertreter) wird aufgelöst. Beiden Pädagogen werden von der Bezirksregierung adäquate Stellen an anderen Schulen angeboten.

Das Sekretariat am Lintorfer Teilstandort bleibt — wie gehabt — besetzt, erklärte Johannes Kraft, Leiter des Schulverwaltungsamtes, so auch das Sekretariat des Hauptstandortes in West.

(RP)
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