Ratingen Darum ist es an Ratingens Seen so schön

Ratingen · Die kleinen Paradiese ziehen Entspannungssuchende wie Freizeitsportler an. Schwimmen ist dort aber streng verboten.

 Romantische Picknick-Kulisse am Silbersee, den auch FKK-Anhänger schätzen.

Romantische Picknick-Kulisse am Silbersee, den auch FKK-Anhänger schätzen.

Foto: achim blazy

"Als habe der liebe Gott mal eben hingespuckt", findet Erich Kästner im "Doppelten Lottchen" saloppe Worte für einen malerischen See. Und genau so ließen sich auch die Gewässer in und um Ratingen beschreiben. Sie alle sind kleine Paradiese inmitten urbanen Lebens. Verlockend schauen sie aus, laden zum Chillen und Baden ein - wobei letzteres streng verboten ist. Wer's trotzdem tut, muss sich mit lebensgefährlichen, eiskalten Unterströmungen auseinander setzen und wird er beim Planschen erwischt, gibt es obendrauf noch einen deftigen Bußgeldbescheid. Trotzdem gilt das Motto "Pack' die Badehose ein", Schutzcreme nicht vergessen, denn gesonnenbadet kann himmlisch werden.

Grüner See Entstanden ist der schmucke Wasserfleck als Folgenutzung des Kiesabbaus, der hier über 43 Jahre bis 1993 betrieben wurde. Quasi parallel dazu entstand der Erholungspark Volkardey, zu dem er zählt. Und auch wenn der DLRG dort seine Station hat: Schwimmen ist verboten. Eine etwa 110 Hektar weite Freifläche lädt Erholungssuchende, Freizeitsportler und Griller ein. Am Ostufer sind Kiosk mit Treetbootverleih, wem solche Aktivitäten zu langweilig sind, sucht den Öko-Pfad Volkarday auf. Exemplarisch lassen sich an verschiedenen Stationen Lebensräume und Aspekte des Natur-, Umwelt- und Denkmalschutzes verdeutlichen. Ein befestigter Weg führt um den See, ist für Radler und Jogger gut geeignet. Parkplätze sind vorhanden. Als Notversorger gibt es an der Volkardeyer Straße Pizza-Bude und Tankstelle.

 Der Grüne See hat etwa 110 Hektar Freifläche für Erholung, Bewegung und Grillfreuden zu bieten.

Der Grüne See hat etwa 110 Hektar Freifläche für Erholung, Bewegung und Grillfreuden zu bieten.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Silbersee Anders als bei gleichnamigen Filmklassiker liegt kein Schatz im See, das Drumherum ist der Hauptgewinn. Das Areal, übrigens direkter Nachbar des Grünen Sees, trägt seinen Namen vom quecksilberartigen Schimmer und ist beliebt bei FKK-Anhängern sowie allen, die gerne mal ein romantisches Picknick veranstalten.

Blauer See Vorzeigeidylle am Stadtrand, umsäumt von einem zwar nach Pfingststurm "Ela" dezimierten, aber doch noch immer waldreichen Landschafts-Schutzgebiet. Gute Adresse zum Spazieren mit umfassendem Bespaßungsangebot. Einen hohen Niedlichkeitsfaktor hat der Märchenzoo, über die Stadtgrenzen bekannt ist die Naturbühne, auf der es zurzeit die "Dschungelbuch"-Bewohner mit Gemütlichkeit versuchen. Zwar können Verliebte dort nicht segeln gehen, aber in speziellen Naturholz-Booten mit Elektromotoren gemütlich eine Erkundungstour unternehmen. Adresse: Zum Blauen See, Ratingen, weitere Infos im Netz via www.blauersee-ratingen.de.

 In Naturholzbooten geht es munter über den Blauen See.

In Naturholzbooten geht es munter über den Blauen See.

Foto: Blazy, Achim (abz)
 Fast so schön wie im Reiseprospekt ist an manchen Uferabschnitten das Angermunder Baggerloch.

Fast so schön wie im Reiseprospekt ist an manchen Uferabschnitten das Angermunder Baggerloch.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Angermunder Baggerloch Lockruf des Wassers, zieht bei gutem Wetter magnetisch an. Fast so schön wie im Reiseprospekt ist an manchen Uferabschnitten der reinweiße Sandstrand. Der allerdings ist nur durch einen längeren Spaziergang zu erreichen. Offiziell ist auch hier das Schwimmen im glasklaren Wasser illegal. Die Idee, das Baggerloch in einen offiziellen Badesee zu verwandeln, ist nicht neu, aber auch wegen der vielen Menschen, die hier bereits ertrunken sind, nicht unumstritten. Ebenso wenig die wirklich angespannte Parkplatzsituation ringsherum. Deshalb reisen Clevere per Rad an. Tankstelle und Büdchen als Nahversorger im Umkreis. Anfahrt: BB Richtung Kaiserswerth, bis Düsseldorf-Angermund, am Supermarkt rechts, über die Feldwege zum Wasser.

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