Ratingen Darmkrebs – was tun?

Ratingen · Bei einer RP-Telefonaktion beantworten am Donnerstag Chefärzte des St. Marien Krankenhauses Leser-Fragen zum Thema Darmkrebs. Prof. Dr. Andreas Wagner und Dr. Mario Dellanna sind zu Gast in der Redaktion.

Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen. Allein in Deutschland wird jährlich bei 33 600 Frauen und 29 000 Männern diese Diagnose gestellt. Die Ursachen sind bisher nicht eindeutig geklärt. Nur so viel scheint festzustehen: Das Risiko nimmt mit dem Alter zu, und auch die Ernährung spielt eine große Rolle. Bei einer RP-Telefonaktion geben am kommenden Donnerstag, 25. August, Spezialisten des St. Marien Krankenhauses Auskunft: Zwischen 10 und 11 Uhr sitzen Prof. Dr. Andreas Wagner und Dr. Mario Dellanna in der Redaktion an den Telefonen und beantworten Ihre Fragen zum Thema Darmkrebs. Vorab können Fragen auch per E-Mail gestellt werden.

Prof. Dr. med. Andreas Wagner ist Chefarzt der Inneren Medizin und Gastroenterologie, Dr. med. Mario Dellanna ist Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie. Die Ratinger Klinik verfügt nach eigenen Angaben über fundierte Erfahrung bei Erkrankungen des Darmes und des Darmkarzinoms in der Diagnostik und in der Therapie.

Risikofaktor Übergewicht

Darmkrebs ist der zweithäufigste Krebs bei Männern und Frauen. Risikofaktoren können zum Beispiel sein: Übergewicht, Bewegungsmangel oder Ernährungsfehler. "Beim Darmkrebs haben wir die Möglichkeit, durch Vorsorgemaßnahmen die Häufigkeit der Erkrankung deutlich zu verringern", so die Mediziner.

Schätzungen zufolge konnten seit Einführung des Vorsorgeprogramms 2002 bisher bundesweit etwa 100 000 Darmkrebsfälle, durch das rechtzeitige Entdecken von Darmpolypen, die ja häufig eine Vorstufe darstellen, verhindert werden.

Die Früherkennung wird von der Krankenkasse bezahlt: Ab 50 Jahren gibt es einmal jährlich beim Hausarzt ein Testbriefchen: Damit lässt sich verborgenes Blut im Stuhl aufspüren (FOBT). Von 1000 Bluttests sind etwa 30 auffällig – dann wird eine Darmspiegelung gemacht. Und bei 30 Untersuchungen wird in drei Fällen Darmkrebs gefunden, in zwölf Fällen ein Adenom (gutartige Vorform). Ab 55 Jahren besteht Anspruch auf eine erste Darmspiegelung. Wer sie nicht in Anspruch nehmen will, kann alle zwei Jahre einen FOBT-Test machen. Ärzte raten grundsätzlich zur Eigenbeobachtung beim Stuhlverhalten – und das unabhängig vom Alter. Auffälligkeiten können wichtige und ernstzunehmende Hinweise auf Erkrankungen sein. Im St. Marien Krankenhaus werden von den Fachärzten (Chefärzte und Oberärzte) der inneren und chirurgischen Abteilung jährlich rund 1500 Darmspiegelungen (Coloskopien) durchgeführt. Die Diagnose und Therapie erfolgt immer interdisziplinär: Das heißt, ein Team aus Gastroenterologen, Chirurgen, Onkologen, Pathologen, Radiologen und Strahlentherapeuten diskutiert die Untersuchung. Danach wird eine Therapieempfehlung abgegeben.

Zu den Kooperationspartnern gehören die Praxen der Radiologen Dr. Möllmann und Dr. Dammeyer und die Onkologische Gemeinschaftspraxis im Ärztehaus an der Mülheimer Straße. Die zusätzlich notwendigen pathologischen Untersuchungen und radiologischen Therapien werden von externen Partnern vorgenommen.

Chance auf Heilung

"Meistens kann das Ziel der Operation, den Tumor mitsamt seinen Lymphknoten komplett zu entfernen erreicht werden, um dadurch eine Chance auf Heilung von dieser Krebserkrankung zu erzielen", so die Klinik. Dabei kämen ebenso schonende minimalinvasive Operationstechniken in Frage wie bei gutartigen Darmerkrankungen.

Nach der Operation wird das entfernte Gewebe mikroskopisch untersucht. Die Ergebnisse entscheiden dann über die weitere Behandlung. Ob eine medikamentöse Therapie notwendig wird, hängt vom Stadium der Erkrankung ab. "Nach einer Dickdarmoperation wird in Zusammenarbeit mit dem Hausarzt eine Tumornachsorge betrieben oder eine weitere Therapie erfolgt mit Ärzten der Onkologie und der Strahlenmedizin", so die Experten vom St. Marien Krankenhaus.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.smkr.de.

(RP)
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