Ratingen Coronavirus: Erster Verdachtsfall ist da

Stadt Ratingen · Es handelt sich um eine Person ohne Familienanhang. Das Testergebnis steht noch aus, so die Kreisverwaltung.

 Eine Krankenschwester verarbeitet in einem Krankenhaus einen Behälter mit einer Probe mit einem Nasenabstrich eines Patienten.

Eine Krankenschwester verarbeitet in einem Krankenhaus einen Behälter mit einer Probe mit einem Nasenabstrich eines Patienten.

Foto: dpa/Jean-Christophe Bott

In Ratingen gibt es nun auch den ersten Corona-Verdachtsfall: Es handelt sich nach Angaben der Kreisverwaltung um eine Person (ohne Familienanhang im Haushalt). Alle bereits bekannten Verdachtsfälle im Kreis Mettmann befinden sich vorläufig in „häuslicher Absonderung“, heißt es. Der Verdachtsfall in Ratingen begründet sich nach Angaben der Stadt darauf, dass die betreffende Einzelperson vor kurzem direkten Kontakt zu einer inzwischen als infiziert bestätigten Person hatte. Das Gesundheitsamt Köln hatte das Kreisgesundheitsamt Mettmann auf diesen Umstand hingewiesen.

In allen Verdachtsfällen im Kreis Mettmann steht das Ergebnis der Probenuntersuchung noch aus. Das Service-Telefon des Kreises (02104/993535) hat am Mittwoch den Betrieb aufgenommen. Mittels Abfrage der vom Robert-Koch-Institut definierten Kriterien ermitteln die Mitarbeiter des Service-Telefons, ob ein klärungsbedürftiger Verdachtsfall anzunehmen ist.

Eine gute Nachricht hat Landrat Thomas Hendele zu vermelden: „Die Bemühungen des Kreises, eine zentrale Anlaufstelle für notwendige diagnostische Untersuchungen zu schaffen, sind auf einem guten Weg. Wir hoffen, in Kürze eine konkrete Lösung anbieten zu können.“

Leichter Krankheitsverlauf auf der einen Seite, weit reichende Schutzmaßnahmen wie Quarantäne oder Absage von Veranstaltungen, das passt nicht unbedingt zusammen. Da ältere und geschwächte Menschen aber gefährdet und das Virus zudem noch zu wenig erforscht ist, können die Auswirkungen einer Pandemie nicht ausreichend eingeschätzt werden.

Daher haben die Gesundheitsbehörden bundesweit eine Pandemie-Strategie entwickelt, die sich in drei Phasen gliedert. Die erste, in der wir uns zurzeit befinden, ist die Eindämmungsphase. Darin geht es, kurz gesagt, vor allem darum, Zeit zu gewinnen. Dies ist erstens wichtig, um die Erforschung der Krankheit und möglicher Therapie- bzw. Schutzmittel voranzubringen. Und zweitens, um die aktuelle Hochphase der normalen Grippewelle zu überbrücken. Diese bindet laut Feuerwehr-Chef René Schubert Kapazitäten in der medizinischen Versorgung, werde aber mit dem Frühling abebben. Die Corona-Epidemie dagegen voraussichtlich nicht, so der Feuerwehr-Chef.

Daher wird zurzeit mit massiven Mitteln versucht, die Verbreitung der Krankheit zu verzögern. Das beinhaltet, dass Menschen in begründeten Verdachtsfällen, etwa bei einem Erstkontakt zu einem nachweisbar Infizierten, unter Quarantäne gestellt werden.

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Foto: dpa/Arne Dedert

In einigen Bereichen wäre so ein Szenario kritisch, etwa bei der Feuerwehr und den Rettungsdiensten. Daher werden bei der Feuerwehr Ratingen zurzeit alle Veranstaltungen verschoben oder abgesagt, an denen 30 oder mehr aktive Einsatzkräfte teilnehmen.

Betroffen davon ist auch die jährliche Wehrversammlung, die am 13. März hätte stattfinden sollen, nun aber auf unbestimmte Zeit verschoben wird.

Die Wehrversammlung im Stadttheater (hier Feuerwehr-Chef René Schubert) musste abgesagt werden.

Die Wehrversammlung im Stadttheater (hier Feuerwehr-Chef René Schubert) musste abgesagt werden.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Als allgemeine Präventivmaßnahmen gibt das Kreisgesundheitsamt folgende Empfehlungen ab: Wie bei Influenza und anderen akuten Atemwegsinfektionen schützen auch vor dem Coronavirus richtiges Verhalten beim Husten und Niesen, eine gute Handhygiene sowie ein Abstand zu den Erkrankten (etwa ein bis zwei Meter).

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