Kultur in Ratingen Homberger Abendmusik erklingt wieder

Homberg · Nach zwei Jahren Pandemiepause gab es nun den vielversprechenden Auftakt. Das Konzert war als Benefizaktion für die Ukraine gedacht.

 Die Mitwirkenden waren Stefanie Sassenrath (Foto), Oboe, und Landeskirchenmusikdirektor Ulrich Cyganek an der romantischen Orgel der Christuskirche.

Die Mitwirkenden waren Stefanie Sassenrath (Foto), Oboe, und Landeskirchenmusikdirektor Ulrich Cyganek an der romantischen Orgel der Christuskirche.

Foto: RP/Privat

() In schwierigen Zeiten kann Musik eine wichtige seelische Unterstützung bieten, und so begrüßte Pfarrer Michael Füsgen nach zwei Jahren Pandemiepause voller Freude die Zuhörer zur ersten Homberger Abendmusik des neuen Jahres. Sie stand unter dem Motto „Licht & Schatten“ und war als Benefizkonzert für die Ukraine-Hilfe angekündigt.

Die Mitwirkenden waren Stefanie Sassenrath, Oboe, und Landeskirchenmusikdirektor Ulrich Cyganek an der romantischen Orgel der Christuskirche. Im Verlauf des Konzertes ließen sie ihre Instrumente ein musikalisches Zwiegespräch der besonderen Art entfalten. Es begann mit dem getragen-nachdenklichen Präludium c-Moll von Philipp Kirchberger, gefolgt von der dreischrittigen Sonate in g-Moll von Carl Philipp Emanuel Bach, in der die Orgel einen einfühlsam weichen Begleitkontrast zu den klaren Oboentönen bildete. Nach der eher lebhaften Orgel-Fantasie in a-Moll von Johann Christian Knittel folgte dann die freudig-verspielte Pastorale von Alexandre Guilmant als Gemeinschaftsleistung der beiden Instrumente, die dann etwas introvertierter wurden und überleiteten zu Max Regers besinnlichem „Jesu, meine Freude“.

Das Hauptstück des Abends war darauf das Andantino von Hans Trnecek, in dem die romantische Orgel den filigranen, zart tragenden Gegensatz zur klaren und kräftig hervortretenden Oboe bildete. Beide Instrumente entwickelten daraus ein zuversichtliches und äußerst eindrucksvolles Miteinander. Es folgte eine fantasievolle Choralimprovisation an der Orgel mit dem Titel „Jesu, meine Freude“ nach Sigfrid Karg-Elert und die melancholische Elegie für Oboe und Orgel von Robert Jones.

Nachdem die Orgel anschließend nachdenklich-suchend „Befiehl du deine Wege“ von Ernst Pepping zu Gehör gebracht hatte, vereinten sich beide Instrumente wieder zur leicht träumerischen Air Pastorale von Eugène Bozza. Was mit der romantischen Orgel möglich ist, demonstrierte darauf noch einmal die Fantasie aus „Sechs neue Orgelstücke“ von Karl-Friedrich Albes, in der sich das Instrument durch musikalische Gedanken tanzte.

Den wundervoll melodischen Abschluss bildeten die Kompositionen Adagio, Invocation und Arias von Christopher Tambling. Sie spannten den Bogen von hoffnungsfroher Freude hin zum zuversichtlichen Frieden und entsprachen so der Intention des Benefizkonzertes am Sonntag „Laetare“.

In die Stille der Besinnung am Ende des Konzertes zwitscherte von draußen freudig eine Amsel, dann folgten drei Glockenschläge vom Turm. Welch ein Ausklang!

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