Serie Die Spezialisten Chefarzt behandelt seltene Krebsart

Ratingen · Matthias Peiper hat als Leiter der Allgemein- und Viszeralchirurgie die Sarkome zu seinem Spezialgebiet gemacht.

 Moderne Medizin erfordert moderne - und teure - Geräte. Bei Viszeraler Chirurgie wird im Operationssaal viel Technik eingesetzt.

Moderne Medizin erfordert moderne - und teure - Geräte. Bei Viszeraler Chirurgie wird im Operationssaal viel Technik eingesetzt.

Foto: Ulli Preuss

Ratingen Unter dem Begriff Weichteilsarkom können sich nur sehr wenige Menschen etwas vorstellen. Das möchte Professor Matthias Peiper aus dem Sankt-Marien-Krankenhaus ändern. Deshalb hält er im Oktober im Rahmen der medizinischen Vortragsreihe des Fördervereins des Krankenhauses einen Vortrag mit dem Thema "Weichteilsarkome als Beispiel für die große Viszeralchirurgie".

Sarkome sind eine seltenere Art von Krebs. Allgemein bekannt sind die Karzinome, bösartige Tumore, die an Oberflächen im Körper, wie zum Beispiel der Magenschleimhaut, entstehen. "Sarkome entwickeln sich aus Zellen des Binde- und Stützgewebes, also unter anderem aus Muskel-, Fett- und Nervenzellen. Es gibt viele verschiedene Arten von Sarkomen", sagt Peiper. Besonders wichtig ist es, dass Sarkome sorgfältig operiert werden. Oft entfernen Ärzte kleine Tumoren und bekommen hinterher aus der Pathologie den Bescheid, dass es sich um ein Sarkom gehandelt hat. Matthias Peiper: "Wird der Patient danach nicht weitergehend behandelt, liegt die Rate, dass der Tumor an der selben Stelle erneut wächst, bei 90 bis 95 Prozent." Dies kann allerdings mit einer entsprechenden Nachbehandlung verhindert werden: "Bei einer Nachresektion wird ein bestimmter Bereich um den Tumor herum ebenfalls entfernt. Dadurch sinkt das Risiko eines erneuten Tumors auf 13 bis 14 Prozent", so Peiper.

Doch wie können Patienten Sarkome eigentlich erkennen? Oft führen Stürze zu einem Besuch beim Arzt, da die Menschen danach einen kleinen Knoten unter Haut bemerken, den sie zunächst auf den Stoß zurückführen. Diese Knoten sollte man trotzdem gut beobachten und auch beim Hausarzt untersuchen lassen. Zur endgültigen Diagnose gibt es zwei Verfahren. "Kleine Tumore können komplett entfernt und dann an den Pathologen zur Untersuchung geschickt werden. Bei Verdacht auf ein Sarkom muss bei der OP allerdings auf bestimmte Sachen geachtet werden", erklärte Matthias Peiper. Bei größeren Tumoren kann der Chirurg ein Stück des Tumors entnehmen und dieses dann zur Untersuchung schicken.

Viele Menschen wissen kaum etwas über Sarkome, was die Diagnose und richtige Behandlung erschwert. Das möchte Dr. Matthias Peiper mit seinem Vortrag ändern. Außerdem soll das St.- Marien-Krankenhaus eine spezialisierte Anlaufstelle für Sarkom-Patienten werden.

Karin Weidner-Hegenbarth ist Vorsitzende des Fördervereins Marien-Krankenhaus Ratingen. Sie freut sich bereits auf den Vortrag: "Jeder ist herzlich eingeladen, sich zu informieren. Dabei ist es völlig egal, ob man bereits mit Sarkomen in Berührung gekommen ist."

Der Förderverein versucht durch Spenden, die Ausstattung, die Versorgung und die Behandlungsmöglichkeiten im Krankenhaus und im Altenheim zu verbessern. "Inzwischen ist ein Förderverein etwas Besonderes. Auf den Verein und die ehrenamtliche Arbeit sollte man auf jeden Fall aufmerksam machen", sagt Weidner-Hegenbarth.

(RP)
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