Kreis Mettmann profitiert Chancen für Langzeitarbeitslose

Lohnkostenzuschüsse aus dem Bund sorgen für neue Job-Verträge.

Karl Tymister (r.) und Peter Beyer im Gespräch.

Karl Tymister (r.) und Peter Beyer im Gespräch.

Foto: RP/Büro Peter Beyer

(RP) Seit gut einem Jahr fördert das Teilhabechancengesetz Arbeitgeber mit Lohnkostenzuschüssen aus dem Bund. Auch im Kreis Mettmann stellen sich erste Erfolge ein, so der Arbeitsagenturchef des Kreises Mettmann, Karl Tymister, im Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Peter Beyer (CDU).

„Über lange Zeit arbeitslose Menschen wieder in Beschäftigung zu bringen, bleibt eine unserer wichtigsten Aufgaben“, sagte Karl Tymister. Das seit Anfang 2019 geltende Teilhabechancengesetz eröffnet dazu neue Möglichkeiten, die im Jobcenter ME aktiv erfolgreich genutzt werden.  Besonders erfreulich sei, so Tymister, dass ein großer Teil der neuen Jobs in der Privatwirtschaft entstehe und dass viele Verträge ohne zeitliche Befristung abgeschlossen würden.

Deutschlandweit hat der Bund mit diesem Gesetz gut 800.000 erwerbsfähige Menschen in den Blick genommen, die seit mindestens sieben Jahren Leistungen der Grundsicherung beziehen. Um ihre Chancen auf Arbeit zu verbessern, zahlt der Bund seit Anfang 2019 in den ersten beiden Jahren eines Arbeitsverhältnisses einen Zuschuss von 100 Prozent. Basis ist der gesetzliche Mindestlohn. Die Förderdauer beträgt bis zu fünf Jahre. Flankierend findet eine ganzheitliche beschäftigungsbegleitende Betreuung (Coaching) statt, um das Arbeitsverhältnis nachhaltig zu stabilisieren.

Darüber hinaus hat man ein zweites Instrument geschaffen, das frühzeitig verhindern soll, dass sich Arbeitslosigkeit überhaupt erst verfestigt. „Deshalb fördern wir mit einem neuen Lohnkostenzuschuss Arbeitsverhältnisse mit Personen, die seit mindestens zwei Jahren arbeitslos sind“, erläutert Beyer. Der Zuschuss beträgt 75 Prozent im ersten und 50 Prozent im zweiten Jahr des Arbeitsverhältnisses.

Grundsätzlich skizzierte Tymister ein positives Bild des Arbeitsmarktes im Kreis Mettmann, das sich auch im neuen Jahr vermutlich kaum verändern werde, prognostizierte er. Wichtig war es ihm festzuhalten, dass nach wie vor Fachkräfte händeringend gesucht würden, da in den kommenden 20 Jahren gut die Hälfte aller Arbeitnehmer im Kreis Mettmann in Rente gingen.

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