Mechthild Stock hat noch Einiges vor. CDU-Ratsfrau will ins Europa-Parlament

RATINGEN · Mechthild Stock: „Die Frauen haben mehr Macht als sie glauben.“

 Mechthild Stock bereitet sich neben ihren vielen Ämtern auf die Wahlen zum EU-Parlament im Mai 2019 vor.

Mechthild Stock bereitet sich neben ihren vielen Ämtern auf die Wahlen zum EU-Parlament im Mai 2019 vor.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Es gibt das Bild vom Hut, den man in den Ring wirft, um sein Interesse zum Beispiel an einem Amt zu bekunden. Das Sprichwort entstand um 1800, als der Vorgang einem Boxkampf vorausging – was beides bis heute Bestand hat. Es fliegen immer noch Hüte – sie kommen inzwischen aber auch aus der Gegend, wo politische Seerosenteiche und Haifischbecken sanft ineinander fließen.

Von dort meldet sich nun Mechthild A. Stock, bestückt mit vielen Ämtern, Vorsitzende der Frauenunion, stellvertretende Vorsitzende in deren Kreisverband und Mitglied im Bezirksverband wie auch in der kommunalpolitischen Vereinigung, der Mittelstandsvereinigung und im Wirtschaftsrat; CDU-Ratsfrau in Ratingen und wirtschaftspolitische Fachfrau in Politik und als Chefin einer eigenen Kommunalberatungsfirma. Sie hat, um ein weiteres Bild zu bemühen, was auf dem Kasten und ist stets gerne bereit, Ratsuchenden auf die Sprünge zu helfen. Nun möchte sie im Mai das Europäische Parlament entern.

Sie ist 1962 in Wermelskirchen geboren, wohnt aber seit zehn Jahren in Ratingen. Studiert hat sie Rechts- und Verwaltungswissenschaften mit einer Zusatzausbildung in Betriebswirtschaft. Beständiges Weiterbilden, beherztes Arbeiten, unerschrockenes Behaupten in Wirtschaft und Politik haben ihr Jobs im kommunalen Verwaltungsdienst beschert, unter anderem als städtische Beigeordnete und Dezernentin für Finanzen, Beteiligungsmanagement, Immobilien und Kultur im Kreis Mettmann.

Unter der blonden Haarpracht (die so lockig aus dem Kopf kommt, wie sie auf anderen Häuptern nur mit Mühe gedreht werden kann) arbeitet allerdings ein keinesfalls krauser Sinn. Sie kann nebst Smalltalk einer Frau, die verdammt gut und überaus gern mit einem Ehemann den Tag genießt – sie kann auch in einem solchen Fall aus der Hüfte deren Rente grob ausrechnen und die so Aufgeklärte in Angst und Schrecken versetzen. Weil die selber nicht Bescheid wusste.

Und damit ist schon die Bedeutung einer politischen Frauen-Filiale umschrieben, wie es die CDU allen Mitgliedsdamen ohne zusätzlichen Beitrag angedeihen lässt: „Die Frauen haben mehr Macht als sie glauben, sie sind oft blendend ausgebildet, ohne ihre Kompetenzen zu nutzen. Sie müssen nur mehr über ihre Fähigkeiten wissen und das einsetzen“, meint Stock. Ihre politische Freundin Ina Bisani meint von ihr: „Ich kenne keinen Menschen in meinem Umfeld, der so sehr die Politik liebt und lebt wie Mechthild und dabei die Lieblingsthemen Wirtschaftspolitik, Demografie, Frauen- und Generationengerechtigkeit leidenschaftlich vertritt.“

Stock kümmert sich rührend um ihre Mutter. Nicht zuletzt dadurch kann sie eine Menge über Betreuung und Pflege, auch alter Menschen, gut beurteilen. Sie baggert sich Zeit frei fürs Schwimmen und Radfahren, für klassische Konzerte und jazzige Momente und kann inzwischen ganz gut einschätzen, ob sie gerade bei den liebenswürdigen Seerosen unterwegs ist, die für die Sache blühen oder ob die Piranhas in ihrem Rücken lauern.

Auf jeden Fall sollte man der unermüdlichen Politikerin auch Frauensolidarität und gescheite „Schwestern im Geist“ wünschen, wenn sie so wacker dahin stöckelt. Vielleicht bis nach Brüssel.

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