Ratingen CDU-Parteitag: Ratinger Politiker will Laschet wählen

Ratingen · Der CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Beyer kennt die Kandidaten für den Vorsitz seit vielen Jahren. Er hat einen Favoriten. Beyer gehört zu den 1001 Delegierten, die die Weichen für die Zukunft der Partei stellen werden.

 Peter Beyer, Ratinger CDU-Bundestagsabgeordneter.

Peter Beyer, Ratinger CDU-Bundestagsabgeordneter.

Foto: dpa/Christophe Gateau

(kle/pec) Dies steht jetzt schon fest: Der CDU-Parteitag wird von historischer Bedeutung sein, denn zum ersten Mal gibt es in der Parteiengeschichte eine virtuelle Veranstaltung, auf der wichtige Personalentscheidungen getroffen werden.

Der Ratinger CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Beyer gehört zu den 1001 Delegierten, die die Weichen für die Zukunft der Partei stellen werden. Der 50-jährige Jurist betonte im RP-Gespräch, dass er Armin Laschet wählen werde, weil er ihm am ehesten zutraut, die Partei durch die nächsten Jahre zu navigieren.

Laschet leiste als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen hervorragende Arbeit, betonte Beyer, der anfügte, dass er sich gegen Friedrich Merz entschieden habe. Der repräsentiere für ihn nicht die Zukunft der Partei. Am engsten arbeitet Beyer mit Norbert Röttgen zusammen, der ebenfalls für das Amt des Vorsitzenden kandidieren wird. Röttgen ist Chef des Auswärtigen Ausschusses, in dem auch Beyer sitzt.

Der Ratinger Politiker betont: „Die Entscheidung für Armin Laschet ist keine Entscheidung gegen Norbert Röttgen.“ Beyer geht davon aus, dass es zu einer Stichwahl kommen wird. Die Delegierten müssen ihr Votum noch einmal postalisch bestätigen. Die Unterlagen gehen an einen Notar. „Es wird auf jeden Fall sehr spannend“, betont Beyer mit Blick auf Samstag.

Dr. Jan Heinisch ist seit 2010 Vorsitzender der CDU im Kreis Mettmann. Er hat eine deutliche Mehrheit der Mitglieder in seinem Kreisverband ausgemacht, die Armin Laschet gerne als Kanzlerkandidaten sehen würde. Darüber hinaus sagt er, gebe es zwar vereinzelt Unterstützer von Friedrich Merz, deren Zahl sei vergleichsweise gering: „Und ich kenne zurzeit überhaupt niemanden, der für Norbert Röttgen stimmen würde.“

Persönlich sieht Heinisch den Ministerpräsidenten als ideale Wahl, weil er von allen Kandidaten thematisch am breitesten aufgestellt sei: „Es geht schließlich nicht nur um einen Kopf für die Kanzlerkandidatur, sondern um eine strategische Entscheidung für die CDU. Wenn wir eine Volkspartei bleiben wollen, müssen wir viele gesellschaftliche Gruppen vertreten und ein breites Themenspektrum abdecken – dafür steht Laschet wie kein anderer.“

Außerdem sei sein Führungsstil kompetent und kollegial zugleich, und er habe ein Händchen dafür, die richtigen Leute für die richtigen Themen zu berufen, betont Heinisch – was beispielsweise an der Personalie Herbert Reul als Innenminister klar abzulesen sei.

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