Ratingen Vorspielen für große Rolle am Blauen See

Ratingen · Theater Concept hatte gestern zum Casting für das neue Stück auf der Naturbühne am Blauen See ins Stadttheater eingeladen.

 Judith Loeffen sprach für die Rolle der Mutter Alma vor. Die 27-Jährige ist gelernte Krankenpflegerin, hat sich aber noch während der Ausbildung dafür entschieden, ihren Traum zum Beruf zu machen.

Judith Loeffen sprach für die Rolle der Mutter Alma vor. Die 27-Jährige ist gelernte Krankenpflegerin, hat sich aber noch während der Ausbildung dafür entschieden, ihren Traum zum Beruf zu machen.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Wenn Michel aus Lönneberga seine Scherze treibt, sind seine Eltern am Rande der Verzweiflung. Denn dem blonden Jungen vom Hof Katthult im schwedischen Småland fallen die unglaublichsten Dinge ein. Die Geschichten rund um den Jungen und seine Familie von Astrid Lindgren kennt fast jeder. Und wer sie noch nicht kennt, kann sie sich ab dem Pfingstwochenende auf der Naturbühne am Blauen See anschauen. Denn in dieser Saison steht eben jener „Michel aus Lönneberga“ auf dem Programm.

Doch bevor überhaupt die Proben am 6. Mai beginnen könnnen, suchte Theater Concept noch zwei Hauptdarsteller: nämlich Michel und seine Mutter Alma. 140 Darsteller hatten sich für die Rollen beworben, 34 waren dann für gestern zum Casting ins Stadttheater eingeladen worden – nacheinander versteht sich und über den ganzen Tag verteilt.

Gegen 11 Uhr war Judith Loeffen an der Reihe. Sie sprach für die Mutter vor. Die 27-Jährige ist gelernte Krankenpflegerin, hat sich aber noch während der Ausbildung dafür entschieden, ihren Traum zum Beruf zu machen, nämlich auf der Bühne zu stehen. Ihr Examen hat sie dennoch erfolgreich bestanden, obwohl sie zu der Zeit bereits die Schauspielschule in Siegburg besuchte.

Gestern versuchte sie den Produzenten Ralph Reiniger und Regisseurin Martine Kathage von ihren Fähigkeiten zu überzeugen. Vorsprechen des Textes, eine kurze improvisierte Szene mit der Darstellerin der kleinen Ida und ein Lied, a cappella vorgetragen, waren die Vorgaben. So schlecht war die Darbietung wohl nicht, denn trotz der wenigen Menschen im Saal gab’s Applaus. Martine Kathage gibt der Bewerberin noch einen Infozettel mit den Spieldaten mit auf den Weg nach Köln. Dann heißt es für Judith Loeffen: warten auf eine Antwort. Die soll noch in dieser Woche erfolgen.

Der Kölnerin hat das Vorsprechen Spaß gemacht. „Die Leute waren sehr nett“, sagt sie. Bei manchen Castings frage man sich dagegen, was man da soll, „die geben einem direkt das Gefühl, dass sie einen gar nicht wollen“.  Auf der Naturbühne würde sie gerne spielen: „Da habe ich große Lust drauf“. Und Gott sei dank sei es gar nicht aufgefallen, dass sie heiser sei.

„Heute Abend werden sich alle zusammensetzen und über ihre Eindrücke von den Bewerbern sprechen“, sagt Tanja Bockelkamp von Theater Concept. Entscheidend sind aber nicht nur die Präsentationen, sondern auch die Fragen: Können die Bewerber schwimmen? Haben sie Allergien wie Heuschnupfen? Oder reagieren sie auf Tierhaare? Denn schließlich spielen sie ausschließlich draußen und dazu mit tierischen Darstellern. Ein Pferd und Hühner werden dabei sein. „Ein echtes Ferkel haben wir aber nicht“, sagt Tanja Bockelkamp.

Am Montag, 6. Mai, geht es dann mit den gefundenen Hauptdarstellern los mit den Proben. Jeden Tag in der Woche wird auf der Naturbühne an den Szenen gearbeitet, die aus allen Michel-Episoden zusammengesetzt werden. Mit dabei ist „Michel in der Suppenschüssel“.

Zum ersten Mal agierte  Theater Concept im Jahr 1999 auf der Ratinger Naturbühne. Nach einer Pause ging es dann mit „Michel aus Lönneberga“ weiter, der nun erneut für beste Familienunterhaltung sorgen soll.

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