Ratingen Frauen machen gemeinsame Sache

Ratingen · 10 Jahre gibt es das Netzwerk der Business-Frauen. Als Interessengemeinschaft gestartet, ist die Gruppe jetzt ein Verein.

Business-Frauen Ratingen: Frauen machen 10 Jahre gemeinsame Sache
Foto: Blazy, Achim (abz)

"Wir sind kein Häkelclub", definiert Galeristin Meike Müller salopp, was die Business-Frauen, bei denen sie mitmischt, nicht sind. Der Name ist Programm, gemeinsam wollen sie erfolgreich bewegen. Sich und ihre Projekte. Von einem Tussi-Club oder Kaffeekränzchen sind sie dabei weit entfernt. Damals bei der Gründung wie jetzt aktuell.

Im September 2005 von Architektin Silke Plumanns und der damaligen Gleichstellungsbeauftragten Sabine Warneke ins Leben gerufen, haben sich die Ziele in den vergangenen Jahren nicht wesentlich verändert: Sich vernetzen und austauschen, voneinander lernen und Spaß haben, umreißt die Galeristin das Spektrum. Kontakte knüpfen und die Karriere vorantreiben, Männer machen das nebenbei. Evas Töchter haben dafür ihr Netzwerk. Inzwischen geht der Verbund, als Interessengemeinschaft gestartet und seit fünf Jahren ein eingetragener Verein, auf die 100 Mitglieder zu. Der Kreis der Sympathisanten, die im Newsletter-Verteiler sind, ist mindestens ebenso groß.

"In der Form gab es das damals nicht", weiß Victoria Riedel. Sie ist Mediatorin und Rechtsanwältin und seit zwei Jahren mit dabei. "Kontakte pflegen und Synergien zu nutzen" gefällt ebenso Lerntherapeutin Elfi Langner. Ihre Praxis führt die Wahl-Ratingerin im nunmehr zwölften Jahr, "Gleichgesinnte zu treffen" schätzt sie ganz besonders. Denn "die Zusammensetzung der Gruppe ist für mich genial".

Aus den unterschiedlichsten Berufssparten kommen die Frauen, Ärzte sind ebenso vertreten wie Coaches oder Web-Designer, Steuerberater ebenso wie Makler und Optiker genauso wie Galeristen. Sie alle eint die Selbstständigkeit oder Berufstätigkeit in leitender Position. Übrigens nicht streng auf Ratinger Stadtgebiet beschränkt, sondern mit dem Einzugsgebiet Düsseldorf und Essen. Das Durchschnittsalter liegt um die 45 Jahre, "einer Phase, wenn die Kinder aus dem Gröbsten heraus sind", wie Anwältin Riedel sagt. "Die Bandbreite macht's", fasst sie zusammen, was den speziellen Schmelz dieser eigentlich unterschiedlichen Wesen ausmacht. Zum Tragen kommt diese Andersartigkeit ganz besonders, wenn es um Vorträge und Referate geht. Regelmäßig ein Mal im Monat finden sie statt und sind ebenso breitgefächert wie die Berufsfelder, aus denen die Referentinnen stammen. Mal geht es um positive Auswirkungen traditioneller chinesischer Heilverfahren, dann um Erfolgskonzepte zur Befeuerung des individuellen Werdegangs, Maßnahmen zum erfolgreichen Verhandeln werden vorgestellt und wie sich die Stimme zweckmäßig einsetzen lässt. Und auch Kultur steht mit Ausflügen wie ins Düsseldorfer Opernhaus auf dem Programm. "Wir entscheiden basisdemokratisch über die Zusammenstellung unseres Jahresprogramms", sagt Meike Müller.

"Die Entwicklung ist gut", resümieren die Geschäftsfrauen die vergangenen zehn Jahre. Auch an der öffentlichen Wahrnehmung gibt es nichts auszusetzen. Noch weiter an der Vernetzung zu arbeiten, ist eines der Zukunftsziele. Dabei sollen Kooperationen wie die seit knapp zwei Jahren bestehende zur Liebfrauenschule intensiviert werden. Und auch der Austausch mit anderen Organisationen wie dem Verband deutscher Unternehmerinnen. Letztlich bleibt immer etwas zu tun. Vielleicht auch bei grundsätzlichen Dingen. Denn für Frauen ist es gerade auch bei den Bemühungen um Gleichstellung beim Gehalt wichtig, sich beruflich umzuhören und auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Sie in beruflichen Netzwerken schlauzumachen und sich zu engagieren, macht Sinn. Der Slogan der Business-Frauen "Gemeinsam. Erfolgreich. Bewegen" lässt sich auch als "zieht aus dem Netzwerk, was individuell weiterbringt" übersetzen. Oder wie Unternehmerin Estée Lauder einst sagte: "Ich habe niemals an Erfolg geglaubt. Ich habe dafür gearbeitet."

Mehr auf der Homepage der Geschäftsfrauen unter www.business-frauen-ratingen.de

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