A3-Ausbau in Langenfeld A3: Im gesamten Kreis Widerstand gegen Ausbau

Ratingen/Langenfeld · Statt des im Bundesverkehrswegeplans vorgesehenen achtspurigen Ausbaus soll der Standstreifen aktiviert werden. Auch im Nordkreis gibt es massiven Widerstand.

 Die Autobahn 3 bei Langenfeld im Südkreis.

Die Autobahn 3 bei Langenfeld im Südkreis.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Entlang der A3 gibt es massiven Widerstand gegen die großen Ausbaupläne – sowohl im Nord- als auch im Südkreis. In Hösel ist die Erweiterung des Raststätten-Areals geplant – dies mit Blick auf Lkw- und Pkw-Stellplätze (die RP berichtete bereits). Und der vom Bund vorgesehene achtspurige Ausbau der A3 zwischen dem Kreuz Hilden und der Anschlussstelle Leverkusen-Opladen beschäftigt die Stadtspitzen im Südkreis: Der Langenfelder Bürgermeister Frank Schneider und seine Amtskollegen aus Solingen und Leichlingen sowie Landrat Thomas Hendele haben in einer Zoom-Konferenz mit den verkehrspolitischen Sprechern von Bund und Land weiter dafür geworben, es auf dem 15 Kilometer langen Teilstück bei den aktuell drei Fahrspuren zu belassen und stattdessen die bestehenden Standstreifen herzurichten.

Bürgermeister und Landrat machten deutlich, dass die Akzeptanz der weiteren Spur aus ihrer Sicht nur unter dem Schutz der Bevölkerung vor Verkehrslärm und der Minimierung des damit verbundenen Flächenverbrauchs erreicht werden könne. Denn der geplante Ausbau würde den Verlust von Frei- und Naherholungsflächen bedeuten. Daneben müsse auch für nachhaltigen Lärmschutz gesorgt werden.

Vor zwei Wochen, so teilte die Stadt Langenfeld mit, hatte Schneider die Forderungen mit einem Schreiben an Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing noch einmal nach Berlin adressiert, verbunden mit dem Appell zur Schaffung der erforderlichen gesetzlichen Grundlagen in den bundesrechtlichen Bestimmungen und dem Rundschreiben Straßenbau aus 2002. Demnach komme eine Seitenstreifennutzung nämlich nur im Vorgriff auf den geplanten Ausbau in Betracht. „Dies kann aus meiner Sicht weder zeitgemäß noch den heutigen Rahmenbedingungen angemessen sein angesichts der gesellschaftlichen und technischen Entwicklung in über zwei Jahrzehnten. Die auch dauerhaft mögliche Nutzung der bestehenden Standspur als zusätzlicher Fahrstreifen wäre nicht nur die kostengünstigere, sondern auch die flächenschonendere Alternative zur aktuellen Planung“, so Schneider.

Die von der Autobahn GmbH erarbeitete Machbarkeitsstudie stellt fest, dass die Nutzung des Seitenstreifens zwar möglich sei, allerdings nur bis zum Vollausbau. Hinzu kommt, dass der zu erwartende Verkehrslärm auf dem Seitenstreifen keine Lärmschutzmaßnahmen (wie bei einem Vollausbau) rechtfertigt. So liege die grobe Kostenschätzung der Baukosten für die temporäre Seitenstreifenfreigabe zwischen 43 und 59 Millionen Euro. Für den Vollausbau wurden seinerzeit Kosten in Höhe von 274 Millionen Euro kalkuliert, mittlerweile sind es sogar 306 Millionen.

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