Doch wie gesagt, im vergangenen Jahr und bei der zweiten Veranstaltung dieser Art überhaupt, hielt sich das Interesse der Ratinger in äußerst überschaubaren Grenzen. Schon damals hatte sich Martin Gentzsch Gedanken darüber gemacht, ob solch eine Veranstaltung weiter Sinn mache.

Das Fazit dürfte deshalb kaum überraschen: In diesem Jahr wird es keine Informationsveranstaltung mehr geben. Den Bürgerhaushalt allerdings schon, nur in geänderter Form. "Die Bürger werden weiter Gelegenheit haben, sich zu informieren, ihre Fragen zu stellen und Anregungen zu geben", betont Gentzsch. Die Informationen über den Bürgerhaushalt werden allerdings nur noch im Internet auf der Homepage der Stadt zu finden sein, die Fragen und Anregungen können die Ratinger dann entweder per E-Mail oder Brief an die Mitarbeiter der Verwaltung schicken.

Im Laufe des Januars sollen die entsprechenden Informationen im Internet freigeschaltet werden. Da der Haushalt in der Ratssitzung Ende März verabschiedet werden soll, wird die Frist für die Bürgerbeteiligung bis Februar dauern. Der genaue Termin stehe aber noch nicht fest, erklärt Gentzsch. Der Bürgerhaushalt geht in diesem Jahr in das dritte Jahr. Im ersten Jahr hatten die Ratinger rund 50 Vorschläge für Einsparungs- oder Investitionsmaßnahmen gemacht, im vergangenen Jahr waren es dann schon deutlich weniger.

Warum, kann sich Gentzsch nicht erklären. "Wir können es den Menschen nur anbieten, ob sie sich dann auch für die Finanzen der Stadt interessieren und sich einbringen wollen, darauf haben wir keinen Einfluss." In jedem Fall werden die Fragen der Bürger beantwortet und Anregungen geprüft, versichert Gentzsch. In den beiden Vorjahren seien übrigens durchaus sinnvolle Vorschläge der Ratinger dabei gewesen. Darunter auch Punkte, die der Rat selbst schon beschlossen oder begonnen hatte.