Ratingen Bürger warten schon auf Einkaufsgutschein

Ratingen · Ende November stellt Nina Bauer vom Ratinger Stadtmarketing die ersten Gutscheine vor. Schon jetzt wollen Dumeklemmer sie haben.

Wie schafft man es, das viele Geld, das die Dumeklemmer im Gegensatz zu den meisten anderen Städten zur Verfügung haben, in der Stadt zu halten? Dieser Frage gingen schon viele Politiker nach, und auch in anderen Kommunen in ähnlicher Lage zwischen verlockenden Großstädten wurde und wird das diskutiert. In Bamberg erfand man den Einkaufsgutschein — in Ratingen wird er in diesem Jahr erstmals aufgelegt. Ende November stellt Nina Bauer, Chefin der Ratingen Marketings Gesellschaft (RMG) die ersten Gutscheine im Wert von zehn Euro vor. Und die Rheinische Post plant dazu eine mobile Redaktion der Innenstadt.

Das "Bamberger Modell" (City Schexs) ist eigentlich ganz einfach, vielleicht macht das auch den Erfolg aus: Wer kein Geld verschenken will, sondern einen Gutschein, muss sich keine Gedanken mehr machen, für welchen Laden er einen Gutschein kauft: Den Ratinger Einkaufsgutschein kann man überall dort einlösen, wo Händler mitmachen. Schon jetzt seien es über 110 Beteiligte, freut sich Bauer. Und: "Alle Branchen sind dabei."

Sämtliche Werbegemeinschaften in allen Ortsteilen hätten tüchtig die Werbetrommel gerührt — und das ohne Ausnahme, lobte Bauer. Offenbar scheinen alle vom Erfolg dieses Marketing-Projektes überzeugt zu sein.

Zurzeit gibt es etwa zehn Stellen, wo man diesen Ratingen-Gutschein bekommen wird. Wo man ihn dann einlösen kann, erfährt man erstens durch eine Broschüre, bei der der Redaktionsschluss unmittelbar bevorstehe: Wer also noch mitmachen will als Einzelhändler und in die Broschüre möchte, sollte sich also beeilen: Anfang dieser Woche sei Schluss für die erste Quartalsauflage, so Bauer. Aber auch danach könne man jederzeit auf den Zug aufspringen: Auf der Rückseite des Gutscheines ist ein QR-Code, den man mit dem Handy scannen kann und der sofort auf die jeweils aktuelle Liste im Internet führt. Natürlich wird sie auch auf den Seiten der RMG veröffentlicht und stets aktuell gehalten. Schon gebe es Anfragen von Bürgern, die die DumeklemmerCard erwerben wollten, staunt Bauer.

Tom Mayer (Dema-Schuhe), Mitglied der Interessengruppe (IG) Ratinger Einzelhandel, hat noch ein paar zusätzliche Ideen: "Die Stadt sollte mit gutem Vorbild vorangehen und zum Beispiel allen Neubürgern und Neu-Eltern, allen Jubilaren und sonstigen Personen, die eine freiwillige Zuwendung von der Stadt erhalten, einen solchen Gutschein überreichen. Auch für eine Tombola etc. bietet sich der Einkaufsgutschein an." Und: "Vielleicht macht auch die RMG mal ein Quiz, bei dem es Einkaufsgutscheine zu gewinnen gibt. Auch die Firmen, die den Mitarbeitern ein Präsent zu Weihnachten, zum Geburtstag etc. übergeben, könnten den Gutschein einsetzen." Händlern, die nicht mitmachten, könne man nur sagen: "Wer nicht wirbt, der stirbt" und "Wer nicht mit der Zeit geht — geht mit der Zeit." Aber es sollte jeder Händler auch die Möglichkeit haben, die Gutscheine auszugeben. Die wenigen bisherigen Verkaufsstellen reichten nicht. Mayer: "Wir würden dabei natürlich auch mitmachen." Ziel sei es, zu zeigen, dass Ratingen alles zu bieten habe und das nicht außerhalb gesucht werden müsse.

(jop)
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