Lintorf Brückenbau im Zeitplan

Düsseldorf · Bei einer Einwohnerversammlung informierte das Tiefbauamt über die Eisenbahnquerungen in Lintorf. Die Brücke ist im Dezember 2010 fertig, die Unterführung wird nicht vor 2014 begonnen. Viele Fragen von Anwohnern.

Mäßig besucht war die Einwohnerversammlung der Stadt zum Thema "Stand der Dinge bei den Eisenbahnquerungen". Der Rat hatte auf CDU-Antrag diese Veranstaltung beschlossen. Baudezernent Dr. Ulf-Roman Netzel und Planer Gerhard Odenthal stellten im Schulzentrum anhand von Plänen die Bauwerke vor und gaben die Zeitschienen bekannt. Vor allem mussten sie viele Fragen der Anwohner beantworten.

Straßen NRW und die Bahn AG hatten es abgelehnt, an dieser Veranstaltung teilzunehmen, berichtete Netzel. So konnte er nur nach Aktenlage etwas zur Unterführung am Konrad-Adenauer-Platz/Kalkumer Straße sagen. Selbst an den Planungen sei man nicht beteiligt, sagte er. Zurzeit gehe die DB Netz AG bei "optimalem Projektverlauf" von einer Baustart im Jahre 2014/2015 aus. Besonders die dreijährige Anmeldefrist für die Komplettsperrung der Bahnlinie ziehe die Planungen in die Länge. Die etwa 40 Meter lange Unterführung werde kein finsterer "Tunnel" sein, sagte Netzel.

Fußgänger mit Rollator

Der Brückenbau an der Tiefenbroicher Straße liegt im Zeitplan. Im Dezember 2010 ist die Übergabe, dann wird der Bahnübergang neben komplett geschlossen — auch für Fußgänger. Die Bürger in der Tiefenbroicher Siedlung müssen dann einen 150 Meter längeren Weg über die Brücke in Kauf nehmen, um in die Lintorfer City zu gelangen. Die Steigung liege bei maximal nur sechs Prozent, so Netzel.

Die Erdarbeiten sind bald beendet, dann werden die Betonlager für die beiden Brückenteile gegossen. Danach wird im Sommer auf der Ostseite die Rampe angeschüttet. Es folgt der Kreisverkehr Tiefenbroicher Straße/Mörike-Straße/Ina-Seidel-Straße.

Die fertige Brücke werde farblich in den Grün- und Gelbtönen des alten Lintorfer Wappens erstrahlen, das Wolfgang Pagenstecher etwa 1936 entworfen hat, sagte Odenthal.

Von Bürgern wurde mehrfach auf die Situation von Senioren hingewiesen, die zum Beispiel mit dem Rollator Probleme hätten, über die Brücke zu kommen. Netzel betonte, dass man bei der sechsprozentigen Steigung unter dem erlaubten Wert geblieben sei. Werner Uferkamp (FDP) berichtete von Anwohnerforderungen nach Einbau eines Fahrstuhles: Der aber kommt aus finanziellen Gründen nicht in Frage. Außerdem würde dieses Projekt die gesamte Planung durcheinanderwirbeln, so Netzel.

Für den baldigen Baubeginn hatte sich zuletzt auch CDU-Bürgermeisterkandidat Stephan Santelmann eingesetzt und NRW-Verkehrsminister Lutz Lienenkämper bei einer Rundfahrt (RP berichtete) auf die Brücke aufmerksam gemacht. Danach habe es mächtig Druck gegeben, hieß es aus den Amtsstuben von Straßen NRW.

(RP)
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