Lintorf Brücke erst im September frei
Lintorf · Weil das Geländer noch fehlt, wird die Brücke an der Tiefenbroicher Straße in Lintorf erst Mitte September freigegeben. An der Kalkumer Straße wollen die Planer bei den Steigungen nachbessern.
Wer sich bereits den 12. August im Kalender rot angestrichen hat, der kann sich was Anderes vornehmen: Die für diesen Tag eigentlich vorgesehene Einweihung der Brücke Tiefenbroicher Straße über die Bahngleise wird verschoben. Grund: Das Geländer fehlt noch. Zwar seien Lieferung, Montage und Abnahme kurz vor dem eigentlichen Einweihungstermin geplant, so Projektleiter Gerhard Odenthal. Doch das sei ihm aus Sicherheitsgründen zu knapp. Er weiß, was noch alles passieren kann. Odenthal rechnet nun mit der offiziellen Übergabe für etwa Mitte September.
Als neuer Liefertermin sei ihm der 8. August genannt worden, die Montage der vorgefertigten Teile dauere nur etwa einen Tag, bereits am 9. August solle die Abnahme sein. Aber auch die von der Bahn vorgeschriebene Erdung müsse noch angebracht werden. Odenthal will lieber auf "Nummer sicher" gehen und verschiebt die Übergabe.
Bis auf Restarbeiten, die noch bis November dauerten, sei das Bauwerk aber fertig. Unter anderem müsse noch der provisorische Berührungsschutz über der 15 000-Volt-Oberleitung abgenommen werden. Dafür müsse man auf die nächste sogenannte Sperrpause der Bahn warten: Nur, wenn die Strecke komplett gesperrt sei, dürfe demontiert werden. Sperrpausen auf solchen dichtbefahrenen Güterstrecken werden Jahre im Voraus geplant.
Der mit der Brücke überflüssig gewordenen Bahnübergang werde entweder am Tag der Brückeneinweihung oder kurz darauf geschlossen, so Odenthal. Dann würden zunächst die Schranken dauerhaft gesenkt, bis der Übergang komplett zurückgebaut, das heißt, abgebaut wird. Es sei Sache der Bahn, bis dahin den Übergang zu sichern. In Lintorf befürchten nicht wenige Bürger, dass sich Fußgänger den Umweg über die Brücke sparen und den gefährlichen Weg über die Gleise nehmen könnten.
Odenthal hat derweil bereits den nächsten und letzten Bahnübergang in Lintorf im Blick, der beseitigt werden soll. Wann mit dem Bau der Unterführung Kalkumer Straße/Konrad-Adenauer-Platz begonnen werde, sei aber aber noch völlig unklar, sagte er gestern. Doch die Bedenken von Anwohnern und einer Bürgerinitiative (BI) hinsichtlich der befürchteten Steigungen für Fußgänger und Radfahrer im Bereich des Bauwerkes habe er bereits Straßen.NRW mitgeteilt. Die Planer hätten versprochen, dass man die Wege für Autofahrer und Fußgänger/Radfahrer "optimieren" wolle. Die von der BI geforderte maximale Steigung von drei Prozent werde man wegen der fünf "Höhenzwangspunkte" im direkten Umfeld und der Gasleitung im Untergrund wohl nicht erreichen können. Doch er hofft auf etwa vier Prozent. Der Baubeginn stehe allerdings noch in den Sternen. Und die Arbeiten seien bisher nicht ausgeschrieben worden.
