Niederberg Zunehmend Sorge wegen Mangel an Wohnungen
Heiligenhaus/Velbert · Wohnungsmangel und Flüchtlingskrise in Niederberg: Der Bundestagsabgeordnete Peter Beyer (CDU) im Gespräch mit dem Velberter Bürgermeister Dirk Lukrafka.
In Heiligenhaus ist es ein Teil der Karl-Heinz-Klein-Halle, die seit elf Monaten für den Fall hergerichtet ist, dass Flüchtlinge in Heiligenhaus ankommen. Ein Notbehelf, zumal es bisher möglich war, Ankommende in freiem Wohnraum unterzubringen. Wohnungsmangel und Flüchtlingskrise waren auch bestimmende Themen eines Gesprächs zwischen dem CDU-Bundestagsabgeordneten Peter Beyer und dem Velberter Bürgermeister Dirk Lukrafka.
Es wurde deutlich, dass die Kapazitäten von Kommunen, auch von Velbert, in Bezug auf die Aufnahme von Zufluchtsuchenden, nahezu erschöpft sind. Dies vor allem deswegen, da der Wohnungsmarkt weitgehend angespannt und kaum noch Wohnraum zu vermitteln sei. Hinzu käme die Zurückhaltung im Wohnungsbau, die die Situation zusätzlich verschärfen würde.
Bemühe man die Statistik, so Beyer, zeige beispielsweise der „Situationsbericht zur Migration und Flüchtlingslage“ der EU-Kommission, dass die Zahl der Asylanträge gegenüber 2021 in 2022 um ein Drittel gestiegen sei. Laut dem undesinnenministerium wurden im vergangenen Jahr in Deutschland 217.000 Erstanträge auf Asyl gestellt. Hinzu kämen eine Million Geflüchtete aus der Ukraine, die keinen Asylantrag stellen müssten, fügte Beyer an.
Lukrafka äußerte seine Sorge, dass der Wohnungsbau aufgrund der gestiegenen Baupreise in den Städten kaum vorankäme und durch den fortschreitenden Zinsanstieg der Wohnungsbau kaum mit dem derzeitigen Mietniveau in Velbert zusammenzubringen sei. Auch wenn man Investitionen in Schulen, Kindertageseinrichtungen und in die Infrastruktur gerne stemme, um insbesondere die Infrastruktur im Bildungsbereich weiter zu verbessern, würden die neu aufzunehmenden Darlehen den Schuldenstand weiter belasten. Ohne finanzielle Unterstützung würden die notwendigen Investitionen zukünftig kaum finanzierbar sein. Beyer und Lukrafka betonten, ohne zusätzliche Fördermittel seien anstehende Aufgaben kaum zu bewältigen.



