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Ratinger Natur Der grünen Lunge geht die Luft aus

Ratingen · CDU-Bundestagsabgeordneter Peter Beyer machte sich ein Bild von der Lage im Forstbetriebsbezirk Angertal. Klare Botschaft: Der heimische Wald befindet sich in sehr großer Not. Man sucht gemeinsam nach Lösungen.

 Ortstermin mit (v.l.) den Waldbesitzern Maximilian von Fürstenberg, Wilderich und Isabella von Ketteler, Peter Beyer MdB, sowie Volker Steinhage, Betreuungsförster vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW.

Ortstermin mit (v.l.) den Waldbesitzern Maximilian von Fürstenberg, Wilderich und Isabella von Ketteler, Peter Beyer MdB, sowie Volker Steinhage, Betreuungsförster vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW.

Foto: RP/Beyer

(RP/kle) Die Lage ist sehr kritisch, ja dramatisch. Nach zwei schweren Dürresommern ist zu befürchten, dass auch im Jahr 2020 eine ausgeprägte Trockenheit die Wälder rund um Ratingen und Heiligenhaus weiter schädigen wird.

Vor diesem Hintergrund traf sich der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung und CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Beyer mit Volker Steinhage, Betreuungsförster vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW im Forstbetriebsbezirk Angertal, sowie den Waldbesitzern Maximilian von Fürstenberg, Isabella und Wilderich von Ketteler, um sich ein Bild von der Situation des heimischen Waldes zu machen. Ziel dieses Ortstermins war es, darüber hinaus gemeinsam zu überlegen, wie man für den Wald und seine Interessen vor Ort positive Aufmerksamkeit schaffen kann.

Der heimische Wald ist in Not: Nicht zuletzt durch den Wassermangel machten sich Schädlinge an den Bäumen zu schaffen, so Revierförster Steinhage. Insbesondere der Borkenkäfer habe sich mehr und mehr ausgebreitet. Die heimische Fichte sei besonders von der Käferplage bedroht. Buchen und Eichen kämpften mit „Sonnenbrand“ sowie Pilzerkrankungen, und auch die Eiche sei vielfältigen Herausforderungen ausgesetzt. Der Klimawandel sei konkret spürbar, führte er weiter aus.

Die beiden zurückliegenden Sommer seien viel zu trocken und zu heiß gewesen. Die Konsequenz sei: Waldbesitzer müssten eine Vielzahl von befallenen und vertrockneten Bäumen aus den Wäldern entfernen, um den Schaden zu begrenzen. Aufforstungen seien schwierig, denn frisch gepflanzte Junggewächse vertrockneten regelmäßig. Und so müssten Wiederaufforstungen jährlich aufs Neue angegangen werden.

Durch die aus dem Käferbefall entstandenen Überkapazitäten in der Holz- und Sägeindustrie sei der Holzmarkt extrem unter Druck. Diese könnten die großen Mengen an Schadholz gar nicht aufnehmen, erklärte Fürstenberg. Auch der Absatz von Schadholz nach China sei schleppend und nur eine sehr begrenzte Entlastung. Waldbesitzer erhielten zwar Hilfen, doch die notwendigen Eigenanteile der Förderung für die Räumung und Neupflanzung der Schadflächen sowie die laufenden Bewirtschaftungskosten der Wälder stellten fast alle Eigentümer vor sehr große Herausforderungen.

Hier seien Bund und Land gemeinsam gefragt, so die Experten, denn der Wald sei systemrelevant. Vor allem Kleinwaldbesitzer brauchen rasche und unbürokratische Unterstützung, so Fürstenberg, damit sie Aufgaben wie Naturschutz, Aufforstung oder Verkehrswegesicherung auch zukünftig finanziell bewältigen könnten. Vom Ertrag selbst sei dies nicht mehr zu stemmen.

Bereits im vergangenen Jahr wurden als Folge von zwei extremen Dürreperioden in Deutschland 800 Millionen Euro vom Bund für den Wald bereitgestellt. Im Zuge des kürzlich verabschiedeten Corona- Konjunkturpakets wurden nochmals 700 Millionen Euro genehmigt. Fürstenberg stellte heraus: „Es ist gut, dass die Politik reagiert. Aber es bedarf weiterer Anstrengungen für die Zukunft, damit die gesellschaftlichen Folgekosten für die kommenden Generationen nicht um ein Vielfaches höher ausfallen.“ Er erinnerte daran, was das Ökosystem Wald als CO2-Senker für den Klimaschutz leiste. Die Forstwirtschaft sei der größte CO2-Senker in unserem Land.

„Wir haben ganz besonders in den vergangenen Monaten gespürt, wie sehr die Natur und ganz besonders der Wald von den Menschen geschätzt und gebraucht wird. Wir Waldbesitzer sind uns der Verantwortung und der Sicherung der öffentlichen Infrastruktur im Wald seit Generationen und für die nächsten Generationen aktiv bewusst“, verdeutlichte von Ketteler.

Insofern sei die Flächenprämie aus dem Konjunkturpaket kein Almosen, sondern die Vergütung einer Leistung, die der Wald und die Forstwirte erbrächten.

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