So schmeckt Ratingen Ratingerin startet kulinarische Stadttouren

Ratingen · Ab Oktober können Ratinger bei Gabriele Förster immer samstags eine ganz besondere Stadtführung buchen. Wissenswertes rund um die Stadt wird mit ausgewählten Köstlichkeiten garniert.

 Gabriele Förster (r.) bietet ab Oktober kulinarische Stadtrundgänge an. Abstecher sind unter anderem ins Ratinger Fässchen an der Bechemer Straße geplant. Inhaberin Antje Leonhardt freut sich auf die Besucher.

Gabriele Förster (r.) bietet ab Oktober kulinarische Stadtrundgänge an. Abstecher sind unter anderem ins Ratinger Fässchen an der Bechemer Straße geplant. Inhaberin Antje Leonhardt freut sich auf die Besucher.

Foto: Achim Blazy (abz)

Gabriele Förster könnte sich zurücklehnen und ihren Ruhestand genießen. Doch nach einem bewegten Berufsleben hält die Lintorferin so schnell nichts auf dem Schaukelstuhl. Für die kommenden Jahre steckt sie noch voller Ideen und Träume. Einen davon macht sie jetzt wahr.

„Ich hatte ein stressiges Berufsleben“, bekennt Förster. Das verlangt nach einem Ausgleich. Also machte sie sich auf die Suche nach einer Beschäftigung. Etwas Schönes sollte es sein und „etwas, das mich zufrieden macht.“ Nach einigen Irrungen und Wirrungen – der Job als Busreiseleiterin war nicht so erfüllend wie erhofft und in einer Stiftung zur Rettung von Walen und Delfinen suchte Förster vergeblich Altersgenossen – stolperte die Ratingerin über die Idee der kulinarischen Stadtführungen. „Das hat mir gleich gut gefallen“, bekennt die Lintorferin. Auf der Internetseite „Auf ins Viertel“ wurde sie fündig und marschierte kurzerhand in Düsseldorf bei einer solchen Tour mit. Das Interesse war geweckt. Warum nicht ein ähnliches Angebot auch in Ratingen installieren? Bei „Auf ins Viertel“ rannte die Lintorferin mit der Idee offene Türen ein, wurde Franchisenehmerin und schon konnte es an die Planung gehen.

Die umtriebige Rentnerin las sich in die Ratinger Stadtgeschichte ein, knüpfte viele Kontakte und besuchte Orte in der Stadt, die ihr bisher verborgen geblieben waren: „Ich hatte ja nie Zeit. Bei den Vorbereitungen habe ich viel über Ratingen gelernt und viel Wissen angesammelt“, gibt sie zu und verspricht: „Bei meinen Touren können auch Ratinger ihre Stadt neu kennenlernen.“

Nicht anders erging es ihr bei der Auswahl der kulinarischen Partner. „Ich hatte ja keine Ahnung, welche tollen Angebote es in der Stadt gibt und wie viele herzliche Menschen.“ Ihre Partner sind alle persönlich ausgewählt. Förster kostete sich durch kulinarische Köstlichkeiten und Besonderheiten, prüfte Speisekarten, Gerichte und Service. Eines ihrer Auswahlkriterien: die Verarbeitung regionaler Produkte und Nachhaltigkeit. Ein anderes: „Ich suche Geschäftsleute, die mit Herzblut dabei sind.“

Am Ende fand Förster zwölf Partner, die ihren Ansprüchen genügten. Auf jeder Tour werden fünf dieser Betriebe besucht, darunter das Ratinger Fässchen, Feinkost Paradies, der Unverpackt-Laden oder eine Kaffeerösterei. „Die Inhaber stellen ihr Konzept kurz vor, dann darf probiert werden“, kündigt die Ratingerin an. Auf diese Weise will sie nicht nur ihre Kundschaft verwöhnen, sondern auch inhabergeführte Geschäfte unterstützen.

Der erste Rundgang am 10. Oktober ist bereits ausgebucht. Jeden Samstag ab 11 Uhr will die Lintorferin durch die Ratinger Innenstadt ziehen. Für den Fall, dass es gut läuft, hat Förster schon die nächsten Ideen in der Schublade. „Ich könnte mir Touren für Singles vorstellen, die mit einem Live-Konzert enden.“ Auch die Gründung eines privaten Reiseunternehmens hat sie ins Auge gefasst. Es könne in kleinem Rahmen Individualreisen anbieten – abgestimmt auf die Wünsche der Urlauber.

Eins jedoch will Gabriele Förster ganz und gar nicht: „Ich will den bereits bestehenden Stadtführungen keine Konkurrenz machen. Mein Konzept ist ein anderes.“ Andrea Töpfer vom Kulturamt der Stadt Ratingen begrüßt das Angebot: „Grundsätzlich finde ich es immer gut, wenn die Stadt Ratingen positiv dargestellt wird. Wir kooperieren gerne.“ Nach einer Corona-Pause bietet auch die Stadt wieder Führungen an: „Sie sind noch auf zehn Personen begrenzt, aber ganz normal buchbar“, so Töpfer.

Rund zwei bis zweieinhalb Stunden wird jede Tour mit Gabriele Förster dauern. Eine kleine Auszeit für Genießer, Feinschmecker und Neugierige. Förster verspricht „eine lockere Atmosphäre“ aber vor allem „soll es Spaß machen.“

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