Heiligenhaus Berater warnen vor Handy-Trickbetrügern

Heiligenhaus · Die Verbraucherzentrale macht in ihrem Jahresbericht auf eine Reihe von neuen Gaunermaschen aufmerksam.

 Verbraucherberater Andreas Adelberger muss immer öfter vor Handy-Betrügereien warnen.

Verbraucherberater Andreas Adelberger muss immer öfter vor Handy-Betrügereien warnen.

Foto: Achim Blazy

"Die Chancen und Risiken der digitalen Welt liegen manchmal sehr nahe beieinander", weiß Andreas Adelberger. Er ist der Leiter der Velberter Beratungsstelle der Verbraucherzentrale und seine Aufgabe ist es, für die Bürger gegen diese, aber auch viele andere Risiken anzukämpfen. "Wir beschäftigen uns zunehmend mehr mit Abzockereien aus dem Netz und der Mobilfunkbranche und werden auch weiterhin viel damit zu tun haben."

5063 Anfragen erreichten die Verbraucherzentrale an der Friedrichstraße im Jahr 2013 insgesamt. Und das sind, wohlgemerkt, nur diejenigen, die durchgekommen sind. Oftmals reicht als Hilfestellung ein Musterbrief oder ein Ratgeber. "Ginge es nach der Bürgernachfrage, dann wäre Arbeit für mindestens zehn weitere Mitarbeiter da."

Adelberger ist die einzige Vollzeitstelle an der Friedrichstraße, eine Halbtagskraft unterstützt ihn im Büro. Honoraranwälte übernehmen bei Bedarf rechtliche Schritte. Von den rund 5000 Anfragen, von denen der Jahresbericht spricht, beanspruchten 4803 Ratsuchende die Allgemeine Verbraucherberatung, und 259 die Energieberatung. 19 Prozent davon bezogen sich auf Telefon und Internet, weitere 19 Prozent auf allgemeine Dienstleistungen sowie 18 Prozent auf das Thema Finanzen. In 959 Fällen erfolgten Rechtsberatungen und Vertretungen. Auch hier ist der Themenbereich Internet und Telefon mit 28 Prozent Spitzenreiter, die allgemeinen Dienstleistungen folgen mit 23 Prozent. Und das Einsatzgebiet ist vielseitig. Allen voran sorgten Telekommunikationsanbieter für geballten Kundenverdruss. "Regelmäßig tauchen hier in den Monatsabrechnungen Leistungen auf, von denen vorher nicht die Rede war."

Kunden würde selten die Zeit gegeben, den Vertrag durchzulesen und nachzufragen. "Ich kann nur immer wieder raten, Verträge aufmerksam durchzulesen und sich die Zeit dafür zu nehmen und bei Beratungsgesprächen Zeugen dabei zu haben." Im Kleingedruckten stehe auch oft die Option "Rechnung erfolgt über Online-Rechnung" versteckt, so dass der Kunde die oft ebenfalls im Kleingedruckten versteckten Leistungen, wie zusätzliche Partnerkarten, USB-Sticks oder gar zusätzliche Verträge, teilweise erst Monate später bemerke. Mit Einführung einer neuen, europaweit einheitlichen Statistik wurden 2013 erstmals Anfragen themenspezifisch nach Beschwerdegrund und Anbieter erfasst. Somit kann ausdrücklich benannt werden, bei welchen Unternehmen und Dienstleistern Verbraucherbeschwerden oder -fragen aufkamen.

Smartphone- und Tablettapps oder Phishingmails können ebenfalls unbeabsichtigt Kosten verursachen. Adelberger: "Banken verschicken keine Mails an die Kunden. Geprüft werden sollte auch der Absender aus Online-Versandhäusern. Auch sollen möglichst keine Links geklickt oder Zip-Dateien geöffnet werden. Sichern Sie ihre Dateien auf einer externen Festplatte."

Zusätzlich werde das neue Widerrufsrecht, das, so Adelberger, fortan Vertragsabschlüsse auch telefonisch ermögliche, die Verbraucherzentralen auf Trab halten.

(sade)
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