Baustelle Baustellen-Ärger zum Weihnachtsmarkt 

Ratingen · Am Freitag in einer Woche geht es los: Dann wird der Weihnachtsmarkt eröffnet. Doch die Stimmung ist getrübt.

 Eine von vielen Baustellen: Die Werdener Straße ist nur in einer Richtung befahrbar.

Eine von vielen Baustellen: Die Werdener Straße ist nur in einer Richtung befahrbar.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Manche sprechen schon bitterböse von einer schönen Bescherung vor dem Fest. Nach vorweihnachtlicher Stimmung ist ihnen jedenfalls nicht zumute – und dies liegt am Baustellen-Chaos, das vielen Bürgern (auch auswärtigen) die Lust auf einen gemütlichen Einkauf in der City ordentlich verhagelt. Der Umleitungswirrwarr sorgt bei Einzelhandel und Kunden für kollektives Kopfschütteln: Ausgerechnet so kurz vor den umsatzstärksten Wochen wirkt die Innenstadt für Ortsunkundige wie abgeriegelt, ja nicht erreichbar.

Die Ratingen Marketing GmbH (RMG) sorgt unterdessen auf ihrer Homepage für beste Einkaufsstimmung: „Ratingen steht für stressfreies Shopping. Sowohl die historische Altstadt als auch die Stadtteile Lintorf, West und Hösel verfügen über ein umfangreiches Angebot. Liebevoll restaurierte Geschäfte, neuer­baute Ladenlokale und Geschäftspassagen laden zum Bummeln und Einkaufen ein. Ob moderne Boutiquen, hochwertige Fachgeschäfte für Damen- und Herrenoberbekleidung, schicke Outfits für Kinder, die neuesten Schuhmodelle, Schmuck, Dessous, Deko-Accessoires für Haus und Wohnung – in Ratingen bleibt für die Kunden kein Wunsch offen. Allein die Innenstadt verfügt über mehr als 150 Geschäfte. Gemütliche Cafés, Bistros und Gaststätten unterstreichen die besondere Atmosphäre und laden nach dem Einkauf zur Einkehr und zum Verweilen ein.“

Auch im baustellengeplagten Stadtteil Homberg ist der Ärger groß, man sei angesichts der dortigen Verkehrssituation vom Leben in der Stadt abgeschnitten, schreibt ein RP-Leser. Die Teilnahme an Abendveranstaltungen in Ratingen sei quasi unmöglich.

Größter Knackpunkt ist die Baustelle an der Werdener Straße. Der Bezirksausschuss Mitte hat sich mit diesem Thema wegen besonderer Dringlichkeit beschäftigt, gestern besprach man die Sache im Stadtentwicklungsausschuss. Klar ist: Die Baustelle greift massiv in den Verkehrsalltag ein.

Gerold Fahr (CDU) hat einen Vorschlag gemacht: Man sollte die Einbahnstraßenregelung einfach herumdrehen. Vorteile aus seiner Sicht: Die Hauptverkehrsrichtung geht über den Parkring von Angerstraße in Richtung Innenstadt. Umgekehrt würden weit weniger Verkehrsteilnehmer beeinträchtigt, da die Angerstraße und Werdener Straße auswärts gesperrt seien. Der wichtige Parkring bleibt während der Vorweihnachtszeit erhalten, die nördliche Altstadt kann man über die Grabenstraße, Kaiserswerther Straße und Angerstraße vollständig erreichen.

Die Stadt verweist unter anderem auf die aktuellen Hinweise zum Baustellenmanagement (www.stadt-ratingen.de) und die Möglichkeit, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Der neu gestaltete Düsseldorfer Platz als Verkehrsknotenpunkt bietet in der Tat schnelle Verbindungen an – mit Bus und Bahn.

Es bleibt schwierig, angesichts der zahlreichen Umleitungshinweise mit dem Pkw zielsicher in die City zu kommen. Das vor vielen Jahren ins Spiel gebrachte Parkleitsystem gibt es noch nicht. Es würde angesichts der aktuellen Situation wohl auch keinen Sinn machen, sagt ein Anwohner von der Werdener Straße, der selbst nicht mehr weiß, wo er sein Auto abstellen soll. Denn er lebt am Rande einer großen Baustelle.

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