Ratingen Baustelle: Engpass sorgt für Gefahr

Ratingen · Der Düsseldorfer Platz wird umgestaltet: Im April 2016 soll das Projekt komplett abgeschlossen sein.

 Die Baustelle auf der Düsseldorfer Straße ist nicht ungefährlich. Der Verkehr in Richtung Düsseldorf verengt sich. Die Stadtwerke verlegen neue Leitungen - dies im Zuge der Umgestaltung des Düsseldorfer Platzes.

Die Baustelle auf der Düsseldorfer Straße ist nicht ungefährlich. Der Verkehr in Richtung Düsseldorf verengt sich. Die Stadtwerke verlegen neue Leitungen - dies im Zuge der Umgestaltung des Düsseldorfer Platzes.

Foto: Achim Blazy

Kleine Baustelle, große Wirkung: Auf der Düsseldorfer Straße stadtauswärts sollten Verkehrsteilnehmer zurzeit besonders aufmerksam sein. Denn ein Nadelöhr sorgt für Gefahr, wie sich gestern Morgen wieder herausstellte. Leitungsarbeiten mit Blick auf die Umgestaltung des Düsseldorfer Platzes sind in vollem Gange, die Stadtwerke sind mit einem Team draußen.

Das Problem: Die Hauptfahrbahn ist gesperrt, Autofahrer müssen vor der großen Kreuzung Düsseldorfer Platz/Hans-Böckler-Straße/Pestalozzistraße auf die Linksabbiegerspur ausweichen, um dann wenig später scharf nach rechts abzudrehen und Richtung Düsseldorf weiter zu fahren. Beinahe-Kollisionen sind die Folge, weil zu schnelle Pkw in diesem Bereich stark abbremsen müssen.

Dirk Winkelmann vom Tiefbauamt weiß um die Gefahren an dieser Stelle. Wann die Baustelle wieder aufgehoben wird, ist noch offen. "Das hängt davon ab, wie schnell die Stadtwerke mit ihren Arbeiten vorankommen", betont Winkelmann auf RP-Anfrage.

Unterdessen steht der Rahmenplan zur Umgestaltung des wichtigsten ÖPNV-Knotenpunktes der Stadt. Nach Angaben von Planungsamtschef Jürgen Rautenberg haben die detaillierten Planungen, die im September fixiert wurden, weiterhin Bestand. So wird die heiße Bauphase im April 2015 beginnen und rund ein Jahr dauern. Dann soll der neue Düsseldorfer Platz fertiggestellt sein, passend zum Start der Wehrhahnlinie, die für die Rheinbahn von zentraler Bedeutung ist. Das Glasdach über dem Düsseldorfer Platz, das wegen seiner Kosten in Höhe von zwei Millionen Euro politisch nicht unumstritten ist, soll ab November 2015 montiert werden. Für das Projekt gibt es unterschiedliche Fördertöpfe, die beim Land und beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) stehen. NRW-Bauminister Michael Groschek hat das Städtebauförderprogramm 2014 bereits vorgestellt: Davon profitiert auch die Stadt Ratingen, sie bekommt über 4,3 Millionen Euro. Unter anderem soll das Geld für den Umbau des Düsseldorfer Platzes, das Rathaus-Projekt, das Hertie-Haus und die Kornsturmgasse verwendet werden. Bislang hat man versucht, Projekte aus eigener Tasche zu stemmen. Gerold Fahr, der finanzpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, betonte: "Die Stadt hatte erstmals seit zwei Jahrzehnten in einem umfangreichen Stadterneuerungsantrag Fördermittel beantragt und landete auf Anhieb in der höchsten Bewertungskategorie A1."

Doch zurück zum Düsseldorfer Platz: Die 712, die U 72 heißen wird, gehört zu den zentralen und vor allem zu den wichtigsten Verkehrsverbindungen in der Region. Ein Doppelzug der 712 (Silberpfeil) kann 680 Fahrgäste aufnehmen.

Der Aufsichtsrat der Rheinbahn verspricht sich durch bessere Verbindungen mehr Pendler, die auch aus Ratingen kommen, "zum Beispiel Banker, die nicht mehr mit dem Auto anreisen und dann in einer Tiefgarage verschwinden". Diese Kunden sollen Bus und Bahn nutzen. Die Rheinbahn investiert nach eigenen Angaben rund zehn Millionen Euro in Infrastrukturmaßnahmen in Ratingen. Das Projekt Düsseldorfer Platz hat - nicht nur von den Zahlen her - eine besondere Bedeutung für das Düsseldorfer Verkehrsunternehmen.

Fakt ist: Spätestens ab dem Frühjahr müssen sich Verkehrsteilnehmer in diesem Bereich auf Behinderungen einstellen. Die kleine Baustelle auf der Düsseldorfer Straße ist da nur ein Vorgeschmack.

(RP)
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